Das ästhetische Rauschen_unlustig

– [x] unlustig
Die Ich-Erzählerin, gesungen von Helene Fischer, berichtet über ihr Verlangen und die Bereitschaft nach und auf Sex. Sie betont, dass es gleich losgehen soll, sie auch ohne Vorspiel sehr erregt ist, sie der sexuellen Phantasie ihres Gegenübers offen ist und ihr hoffentlich gemeinsamer Höhepunkt, also der Orgasmus, sich als mehrfach wiederholt. Über Verhütung spricht sie nicht.
Im titelgebenden Lied „Rausch“ wird von den sieben Autoren Folgendes der Sängerin in den Mund gelegt:
„Wie im Rausch, ein Sturm auf meiner Haut
Stell jetzt keine Fragen, was du willst, will ich auch
Komm, still den Durst in mein’n Augen und spür hunderttausend Explosionen
Bitte hör nie auf.“
https://www.azlyrics.com/lyrics/helenefischer/rausch.html
Die Ich-Erzählerin berichtet uns nichts davon, wie sie mit ihrer Schambehaarung umgeht. Glücklicherweise gibt das sehr große Foto für die im Herbst des nächsten Jahres stattfindende Tour an den Litfaßsäulen und einer CD-Box ohne Altersbeschränkung mit darüber Auskunft. Ihre Vagina zeichnet sich gut ab, weil ihre Unterhose Teilbereiche zwischen Schenkel und Scham offen lässt und darüberhinaus sehr körperbetont sitzt. Der Betrachter kann deutlich erkennen, dass sie rasiert ist und einen geringen Körperfettanteil hat. Dieser bewirkt, dass ihre Brüste größer wirken, als sie vielleicht sind. Somit bleibt dem Betrachter ihrer primären und sekundären Geschlechtsorgane wenigstens ein Geheimnis verschlossen, und er kann sich auf die Konzerte im Oktober in der Frankfurter Festhalle freuen, darüber mehr Infos zu erhalten.
Der Betrachter könnte noch über einen Widerspruch stolpern oder vielmehr sich angesprochen fühlen. Die weiße Farbe der Unterhose, des Oberteiles und der frackartigen Jacke unterstreichen mit ihrer im übertragenen Sinn vermittelnden Unschuld oder Reinheit, das es sich hier nicht um eine zweite Jungfrauengeburt handelt. Das Weiß gibt der Phantasie den Platz, vielmehr die Fläche, um sich im wahrsten Sinne des Wortes schmutzig zu machen.
Stop! Am Tresen würde ich jetzt den Finger heben. Leute, würde ich sagen, nun spitzt doch nicht so zu. Habt Langmut, seid gelassener, und früher gab es so was doch auch schon. Vor dem Tresen würde die Stirn gerunzelt werden. Der alte weise Opa soll zapfen und nicht labern, aber sie würden, weil sie höflich sind, auch wenn sie nach Bier schreien, zuhören. Dann würde Opa erzählen, wie es vor etwa 30 Jahren gewesen ist. Da hielt er seinen schmalen, hochmodernen, ganz dem Zeitgeist entsprechenden Bass recht weit oben, um besser seine filigranen Spieltechniken unter Beweis zu stellen. Dies gab seiner Hose im Scheinwerferlicht genügend Raum. Recht kurz und körperbetont. Nur sein äußeres Gesamtkunstwerk Hose, Hornbrille und Sommerschlupfschuhe stehen als ganzes nicht für Rock ’n’ Roll.
An dieser Stelle sei die Frankfurter Band „Pullermann“ erwähnt. Genauso alt, genauso geil, viel geiler!

Filmchen: Nur weg

Räuche:

Buchhaltung

amtlich

unlustig

mitteilsam

gelassen

glücklich geglaubt