Kategorie: Filme der Kneipe

Versuch Filme zu zeigen

Vergängliches

Altes und Neues:
Farben, Symbole, Straßenpflaster und Platten, Kellerfenster, Stromkasten, Haus
und jetzt versucht mal sächsisch zu reden:
Mund fast zu, Unterkiefer etwas vor, g anstatt k, b anstatt p

Dieses Filmchen schnurrt Geschichte und deren Geschichten letztendlich als Vergängliches runter.
Gedreht im Burgund mit Tönen von dort, dem Nachhall meiner Radschuhe auf dem Glauberg in der Wetterau, dem lautstarken Singen der Chemie-Ultras, untermalt von Rufen der mehr klassischen Fans und einer Klospühlung in der Champagne als Schlusspunkt:
Pilgerweg

Noch mehr Altes mit durch aus gegenwärtigen Erscheinungen:
Feuerland,1987
DEFA-Doku-Film über ein Viertel in Ostberlin-Mitte mit viel damaliger Kneipenperspektive und treffenden Zeit-und Zustandsbeschreibungen

… und freitags in die „Grüne Hölle“, 1989
DEFA-Doku-Film über Fans von Union Berlin, sehr nah dran und kaum DDR-Folklore oder Propaganda, was sehr ungewöhnlich war

dazu auch:

Petite Cuisine, 19.04.22

Petite Cuisine, 13.04.23

Vergangenes festzuhalten, ist im Jahrzehnte langen Binding Römer Spezial-Fluss, nur unterbrochen mit „der Einleitung des Bezahlvorganges“ (Zitat) oder dem „ungefilterten Galopp des Gehirns zum Sprachzentrum“ (Zitat) oder dem „Hast Du ein Kondom? Dann wäre ich gleich wieder da!“ (Zitat), schwer.
Das Bier läuft, wie seit neusten ebenso Helles vom Fass. Dennoch die Zeit vergeht.
An Hand des Videos von 2020 erkenne ich die Ereignisse, welche seitdem durch den Sand gerinnt sind. Mittlerweile war ich beim zweimal abgesagten Konzert von Judas Priest. Mittlerweile tragen in der Warteschlange bei der Bäckerei „Kronberger“ im Frankfurter Nordend viele, die gleiche Turnschuh-Marke, wie ich beim Auf- und Abgang in den Quarantäne-Keller. Die Mütze ist ein Werbegeschenk einer Reservierung eines Niederländischen Sportvereins, der vor Jahren nach Neujahr mit einem Bus vor und dann in der Kneipe stand. Und das Wandbild auf dem Rollo über der Bierlucke hat sich im Vergleich zum aktuellen Bild ebenfalls geändert.
Nur die Sterne leuchten hoffentlich bis zum Ende egal, wie unsere Geschichte in der Geschichte ausgeht:

Und es leuchten die Sterne. Carola_10

Alle Filmchen von damals und heute
https://www.youtube.com/channel/UCxZ06FmK1r0qHUORgzNcnaw

Das ästhetische Rauschen_glücklich geglaubt

– [x] glücklich geglaubt
Zum Glück gibt’s Pepsi:
Schöne Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr, liebe Vowi, Eure Binding!
Danke, Ihr Schluckautomaten, treuen Seelen, ruhelosen Geister, Ihr Nimmertrunkenen!

An der Treppe zum Jordan-Boulevard traf ich den Küster der Gemeinde. Seinen Werkzeugkoffer in der Hand rief er beständig ein umherwuselndes Wollknäuel, was sich mir als Miniaturausgabe eines Bernhayas in den Weg stellte, an. Der Küster nickte mir mit ernster Miene zu, als ich fragte,
„Wenn Du die Tage,
das Trikot anbringst,
die Sicherung der Fritteuse suchst,
den Silikon am Spülbecken erneuerst,
den Salamander fixierst,
die Fußbodenleiste klebst,
die Fensterdichtungen prüfst und
nach den Heizungen schaust, dann könntest Du bitte noch WD-40 mitbringen!“

Filmchen: Sind in der Vowi

Räuche:

Buchhaltung

amtlich

unlustig

mitteilsam

gelassen

glücklich geglaubt

Das ästhetische Rauschen_mitteilsam

– [x] mitteilsam
Das dritte ist die beste Interpretation.
Licht, Zeitachse, Augenblick, Subjekt, Gegenstände, Anordnung, Geometrie und Farben passen. All jenes, was ich weiter oben bei den Fotos der Wirte im Lockdown vermisse, beinhaltet das Foto.
Vielen Dank Sven Bratulic für diesen Augenblick, welche er, solange es diese Kneipe gibt, immer wieder aufs Neue meisterlich festhält. Die Zeit hält an und hilft der Erinnerung.

Filmchen: Mach das Licht an!

Räuche:

Buchhaltung

amtlich

unlustig

mitteilsam

gelassen

glücklich geglaubt

Das ästhetische Rauschen_unlustig

– [x] unlustig
Die Ich-Erzählerin, gesungen von Helene Fischer, berichtet über ihr Verlangen und die Bereitschaft nach und auf Sex. Sie betont, dass es gleich losgehen soll, sie auch ohne Vorspiel sehr erregt ist, sie der sexuellen Phantasie ihres Gegenübers offen ist und ihr hoffentlich gemeinsamer Höhepunkt, also der Orgasmus, sich als mehrfach wiederholt. Über Verhütung spricht sie nicht.
Im titelgebenden Lied „Rausch“ wird von den sieben Autoren Folgendes der Sängerin in den Mund gelegt:
„Wie im Rausch, ein Sturm auf meiner Haut
Stell jetzt keine Fragen, was du willst, will ich auch
Komm, still den Durst in mein’n Augen und spür hunderttausend Explosionen
Bitte hör nie auf.“
https://www.azlyrics.com/lyrics/helenefischer/rausch.html
Die Ich-Erzählerin berichtet uns nichts davon, wie sie mit ihrer Schambehaarung umgeht. Glücklicherweise gibt das sehr große Foto für die im Herbst des nächsten Jahres stattfindende Tour an den Litfaßsäulen und einer CD-Box ohne Altersbeschränkung mit darüber Auskunft. Ihre Vagina zeichnet sich gut ab, weil ihre Unterhose Teilbereiche zwischen Schenkel und Scham offen lässt und darüberhinaus sehr körperbetont sitzt. Der Betrachter kann deutlich erkennen, dass sie rasiert ist und einen geringen Körperfettanteil hat. Dieser bewirkt, dass ihre Brüste größer wirken, als sie vielleicht sind. Somit bleibt dem Betrachter ihrer primären und sekundären Geschlechtsorgane wenigstens ein Geheimnis verschlossen, und er kann sich auf die Konzerte im Oktober in der Frankfurter Festhalle freuen, darüber mehr Infos zu erhalten.
Der Betrachter könnte noch über einen Widerspruch stolpern oder vielmehr sich angesprochen fühlen. Die weiße Farbe der Unterhose, des Oberteiles und der frackartigen Jacke unterstreichen mit ihrer im übertragenen Sinn vermittelnden Unschuld oder Reinheit, das es sich hier nicht um eine zweite Jungfrauengeburt handelt. Das Weiß gibt der Phantasie den Platz, vielmehr die Fläche, um sich im wahrsten Sinne des Wortes schmutzig zu machen.
Stop! Am Tresen würde ich jetzt den Finger heben. Leute, würde ich sagen, nun spitzt doch nicht so zu. Habt Langmut, seid gelassener, und früher gab es so was doch auch schon. Vor dem Tresen würde die Stirn gerunzelt werden. Der alte weise Opa soll zapfen und nicht labern, aber sie würden, weil sie höflich sind, auch wenn sie nach Bier schreien, zuhören. Dann würde Opa erzählen, wie es vor etwa 30 Jahren gewesen ist. Da hielt er seinen schmalen, hochmodernen, ganz dem Zeitgeist entsprechenden Bass recht weit oben, um besser seine filigranen Spieltechniken unter Beweis zu stellen. Dies gab seiner Hose im Scheinwerferlicht genügend Raum. Recht kurz und körperbetont. Nur sein äußeres Gesamtkunstwerk Hose, Hornbrille und Sommerschlupfschuhe stehen als ganzes nicht für Rock ’n’ Roll.
An dieser Stelle sei die Frankfurter Band „Pullermann“ erwähnt. Genauso alt, genauso geil, viel geiler!

Filmchen: Nur weg

Räuche:

Buchhaltung

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unlustig

mitteilsam

gelassen

glücklich geglaubt

Das ästhetische Rauschen_amtlich

– [x] amtlich
Zur Ausstellung und zum Fotoband Wirte im Lockdown
Ich finde die Fotos der Ausstellung „Wirte im Lockdown“ in ihrer Mehrzahl langweilig. Sie erzählen nicht, welche Nöte (Existenzängste), Auswege (Solidarität der ausgebliebenen Gäste), Selbstbeschäftigungen (Renovierung) und Anträge an Ämter, Ministerien und Behörden (Hilfspakete, Sonderpakete, Stundungen) die Monate des Lockdown ausgefüllt haben.
Sie fangen keinen würdigen Augenblick ein, sie sind weder traurig noch lustig. Sie sind nicht spontan, noch wirkt ihre Inszenierung. Sie sind banal. Die abgelichteten Wirte brechen selten die Konventionen der Geschlechter, des Status‘, der Lebenssituation. Frauen stehen schicklicher oder zurückhaltend da. Die vielen Männer zeigen sich breitbeinig und raumausfüllend. Die Inszenierung der Fotos kommt mir bekannt vor, als würde eine Fußballmannschaft präsentiert oder eine Telefongesellschaft wirbt für sich, indem sie die Anonymität in der Gesellschaft problematisiert, aber eigentlich nur will, dass man für Geld in ihrem Netz anruft.
Sich zu präsentieren wird mit dem Vorführen des Zeitgeists verwechselt, indem sich die Wirte jünger verkleiden, als sie sind. Ohne Verkleidung, nackt, würde sich einiges gerade rücken, nur wäre es dann langweilig, hässlich und die Botschaft wäre weg. Die gewollte Botschaft wird permanent wiederholt, in dem die Wirte, anstatt der Gäste, im leeren Gastraum präsentieren. Dem Lockdown verdankend, sind die Stühle hochgestellt oder der Gastraum wird als Lagerraum verfremdet. Türaufsteller weisen auf den Außerhausverkauf hin.
Schon die Bezeichnung Wirte stört mich. Hier wird Standesdünkel moderiert, der mir vollkommen abgeht und auf meiner „Ohne mich-Liste“, gleich unter
Schunkeln,
Tanzschule,
Sonntagsspaziergang,
ordentlich Anziehen,
Fasching und
Bierseligkeit
steht.
Einer meiner Vorfahren im 17. Jahrhundert war Schießbudenbesitzer. Ob er dem 1873 gegründeten Deutsche Gastwirtsverband oder dem 1893 hervorgegangenen Bund deutscher Gastwirte angehörte, die sich dann spätestens nach dem zweiten Weltkrieg in den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) zusammengeschlossen haben, weiß ich nicht. Wenn ich schon Zwangsmitglied der Industrie- und Handelskammer sein muss, werde ich nie DEHOGA-Mitglied.
Immer schön Abstand wahren, lieber Herr Gesangsverein!

Filmchen: Pilgerweg

Räuche:

Buchhaltung

amtlich

unlustig

mitteilsam

gelassen

glücklich geglaubt

Das ästhetische Rauschen_Buchhaltung

Buchhaltung
Dem
ästhetischen Rauschen

der sieben, wobei ich nur auf fünf komme, Todsünden im letzten Jahr zu entfliehen, ist nicht schwer. Ich könnte wegrennen oder hätte versucht beim -Santo subito!- am 31.12.22 verstorbenen Benedict XVI. das Bußsakrament und die Absolution zu empfangen. Anspruchsvoller wären die Weihen der höheren Mathematik. Ich rechne mir die Sünden solange runter, bis diese zu vernachlässigen sind. Schön gerechnet, fast wie schön betrunken. Die 100 Billionen Nachkommastellen der sündigen Zahl π benötigen Rechen- bzw. Lebenszeit. Bis dahin bin ich aus dem Gröbsten raus.
Fünf ist weniger als Sieben, als Mathematik-Metal gespielt:
24+
25+12+
26+12+22
=
121
:
– [x] Hochmut > Amtsdeutsch > amtlich
– [x] Wollust > Lustanteil > unlustig
– [x] Geiz > Verschwendung > mitteilsam
– [x] Völlerei > Lebkuchen > gelassen
– [ ] Zorn > Falten
– [x] Neid > Auf wen? > glücklich geglaubt
– [ ] Faulheit > Kann nichts dazu sagen > faustig faustdick
=
17,285714285714286 anteilig
:
5 (weil 7 ist Quatsch)
=
3,457142857142857

10%
= (fast so in etwa)
3.14159265359
– Inflationsausgleich ist dabei. Für alle, die nicht gut in Mathe sind und seit der siebenten/achten Klasse geschlafen haben, hier noch mal die schriftliche Variante, live gebeichtet im Vowi-Dom am schlecht schließenden Fenster hinaus auf den Jordan-Boulevard, der Prachtstraße im Bockenheim:

Edouard Manet, Bar in den Folies Bergère

Filmchen: Weiter so halbweg’s im Takt

Räuche:
Buchhaltung

amtlich

unlustig

mitteilsam

gelassen

glücklich geglaubt