Kategorie: Bilder einer Ausstellung

alles was an den Wänden der Kneipe hing

6. Wandzeitung

„Es geht ein Gespenst um in der Mitropa…“
Große Teile -virtuell – einer kleinen persönliche Ausstellung 2003 in der Vowi über meine Jahre in Leipzig 1966-1989

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Nachlaß

Es geht ein Gespenst um in der Mitropa
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„Es geht ein Gespenst um in der Mitropa…“
Große Teile -virtuell – einer kleinen persönliche Ausstellung 2003 in der Vowi über meine Jahre in Leipzig 1966-1989

5. Wandzeitung
1989-1993.

Im Westen angekommen.
> zu beachten: der Computerausdruck des Aufnahmescheines im Gegensatz zu den DDR-Papieren
> zu beachten: der Lebenslauf in Inhalt u. Form wenige Jahre später
Und wenn ich nicht gestorben bin, dann lebe ich noch heute.

 

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„Es geht ein Gespenst um in der Mitropa…“
Große Teile -virtuell – einer kleinen persönliche Ausstellung 2003 in der Vowi über meine Jahre in Leipzig 1966-1989

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1986-1989.

Ich mache meine Haltung öffentlich.
> ich arbeite nicht mehr in der Deutschen Bücherei
> lebe u.a. von illegalen Arbeiten und von Musik machen
> neue Probleme: Einberufung in Nationale Volksarmee (NVA) droht und (nach DDR-Recht) „asoziale Lebensweise“ (keine regelmäßige Arbeit)
> ich stelle im Sommer 1989 einen Ausreiseantrag
> bin bereit, alles hinter mir zu lassen
> erlebe Montagsdemos in Leipzig.
> „haue ab“ nachdem unter neuem Generalsekretär Egon Krenz Grenze zwischen DDR, CSSR und BRD offen ist
Ich komme am 4.11.1989 im Westen an und bin am Ziel.

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„Es geht ein Gespenst um in der Mitropa…“
Große Teile -virtuell – einer kleinen persönliche Ausstellung 2003 in der Vowi über meine Jahre in Leipzig 1966-1989

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1982-1986.

Die ersten Probleme tun sich auf.
> meine Zensuren waren in Ordnung
> meine gesellschaftspolitische Arbeit war sehr gut bis vorbildlich
> und meine Mutter wollte, daß ich nach der 10. Klasse mein Abitur mache
> ich laviere
> bin im pupertären Alter hin- und hergerissen: längere Haare, westliche Rockmusik und altersbedingtes Aufbegehren kontra verständnisvoller politischer Einsicht
> während des Abis kommt es zum Eklat:
> ich soll Mitglied der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) werden
> ich will nicht
> die Schule, meine Mutter, meine Freunde dringen auf mich ein
> ich bleibe natürlich stur
> Konsequenz: kein Studienplatz und Hilfsarbeiter in der Deutschen Bücherei
> erste eigene Wohnung mit meiner Schwester
Ich entschließe mich, in den „Westen abzuhauen“, um nicht den verpflichtenden Wehrdienst bei der NVA abzuleisten!

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Große Teile -virtuell- einer kleinen persönlichen Ausstellung 2003 in der Vowi über meine Jahre in Leipzig 1966-1989

1. und 2. Wandzeitung
1973-1982.

Alles geht seinen sozialistischen Gang!
> geboren 1966 in Leipzig
> ältere Schwester
> Mutter alleinerziehend
> Mutter arbeitet an Leipziger Uni als Slavistin
> Kinderkrippe
> Kindergarten
> ab 3. Klasse in Schule für erweiterten Russischunterricht
> Jungpionier
> Thälmannpionier
> Mitglied des Gruppenrates der Thälmannpioniere
> Mitglied der Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft (DSF)
> Mitglied der Freien Deutschen Jugend (FDJ)
> Jugendweihe
> FDJ-Sekretär der Klasse
Ich fühlte mich wohl in meiner Heimat DDR.

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Es geht ein Gespenst um in der Mitropa…

Hausaufgabenheft eines Freundes 1982

Hausaufgabenheft eines Freundes 1982. Wenn die Staatsmacht dies in ihre Hände bekommen hätte, wären die Folgen nicht kalkulierbar gewesen

Auf ein paar alte Bekannte

Wir sind um Mitte Zwanzig, sind viele und denken scharf.
Wir haben keine Fragen.
Täglich wächst die Bereitschaft in unseren Reihen, den Kampf aufzunehmen.
Wir machen kein Hehl daraus; lüstern schweifen die Blicke in künftige Räume der Freiheit.
Die Sinne schärft uns Frank Zappa, der uns so gut versteht, der so irre ist, wie wir sein wollen.
Zwischen den Weinflaschen vor, mit unterlaufenen, gelben Augen, schießen wir gegen die Preußen quer.
So wird es gelingen.
Täglich finden sich neue Punkte zu unserem jüngsten Programm.
Wir stehen kurz vor der Gründung einer Partei, zumindest e.V., haben unsere Leute in Verlage und Schulen geschleust.
Wir kommen vom Überbau her.
Generäle stünden zu uns, munkelt es.
Bald schlagen wir los, solang saufen und fressen wir uns Charakter an, täuschen wir die Bürger durch Anpassung.
Dann bricht die Revolution los.
Wir warten noch auf Genehmigung der Sache von seiten der FDJ, des Ministeriums für Kultur, des ZK der SED und der Gruppe Sowjetischer Streitkräfte in Deutschland.

Uwe Kolbe, 1979

aus Nobert Haase, Lothar Reese, Peter Wensierski, Hrsg.,
VEB Nachwuchs. Jugend in der DDR, Reinbek bei Hamburg, S. 246

 

„Es geht ein Gespenst um in der Mitropa“
war der Titel einer kleinen Ausstellung 2003 in der Volkswirtschaft. Die Fotos, Dokumente und Aufzeichnungen erzählen in erster Linie über meine Jahre in Leipzig bis 1989. Der Titel bzw. das Motto  der Ausstellung wurde von der DDR-Band Silly zitiert. Das Lied heißt „Ein Gespenst geht um“ und erschien 1989 auf der LP „Februar“. Ich bin nie ein Fan von Silly gewesen, aber ihr professionelles Auftreten auf der Bühne, die frühzeitige Kritik an der DDR – als es noch gefährlich war – und diese so typischen DDR-Doppeldeutigkeiten in ihren Texten sind mir in guter Erinnerung.

Selbstverständlich geben die Dokumente, Papiere, wenigen Fotos und Erinnerungsstücke nur einen Teil meiner Leipziger Jahre wieder. In erster Linie meine – im Vergleich zu anderen – harmlosen Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht. Zum anderen zeigen sie, fast ein wenig überzeichnend, wie sich mein Äußeres gezeichnet durch diese Auseinandersetzungen (und heute würde ich noch rückblickend milde lächelnd sagen auch aus jugendlichem Übermut) verändert hat.
Der Bruch in meinem noch recht jungen Leben muss sich zwischen der 9. und 11. Klasse von der Größe eines Haarrisses zum nicht mehr reparablen Zustand entwickelt haben. Die Ursache dieser Ereignisse waren gewisse Eigenschaften und Eigenheiten meiner selbst, eine Art Erleuchtung durch westliche Rockmusik und das repressive – dabei bornierte und geradezu ängstliche – Auftreten der Staatsmacht in Person meiner Klassenlehrerin.

Das, was das Leben vieler meiner Freunde und mir in unserem Alltag ausgemacht hat, kommt nur ganz am Rande vor. Auch wir haben, wie schon Erich Honecker in seiner Autobiographie berichtete, so manches Glas Bier, Wein oder Schnaps getrunken. Auch wir haben uns die Nächte um die Ohren geschlagen, waren regelmäßig bei Feten, um Mädchen kennenzulernen, haben die neueste Platte, unsere musikalischen Helden, wenn sie einer über Umwege aus dem Westen bekommen hatte, beispielsweise zu zehnt voller Freude zum ersten Mal gehört. Auch bei uns wurde Herrmann Hesse oder Jack Kerouac gelesen. Auch wir fühlten uns manchmal einsam, trostlos, ohne Zukunft und am nächsten Tag, weil vielleicht eine Tramptour nach Bulgarien anstand, waren wir voller Energie und vergaßen die staatliche Enge. Meine Freunde und ich lebten in einer Nische, wobei die Grenzen zu einem für die DDR-normalen Leben sich bei einigen vermischten – bei anderen wurde das Nischendasein empfindlich durch die willkürliche Staatsmacht oder durch typische DDR-Ereignisse (z.B. Wehrpflicht) gestört.

In den letzten Jahren der DDR galt in meinem Freundeskreis ein Gesprächsthema: hier bleiben oder in den Westen gehen. Diese lebenswichtige Entscheidung wurde intensiv immer wieder aufs Neue besprochen. Dahingehend eine Entscheidung zu treffen, verlangte von vielen jungen Leuten eine Entscheidung mit schwerwiegenden Folgen. Es musste mit Repressionen gerechnet werden, solange man noch in der DDR war, die Aussicht, seine Freunde und Verwandten in der DDR wiederzusehen war gering, und was einen im Westen erwartete, war wohl, wie sich im Nachhinein herausstellte, vielen nicht besonders klar.

Was bleibt, muss jeder für sich selbst wissen.

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Ökobank

Stellt Euch vor, zwei Kneipen Bockenheims (sagen wir der Tannenbaum und die Vowi) nehmen eine Anleihe (was eine Art öffentliches Darlehen ist) auf, die knapp 0,5% über den aktuell üblichen Geldmarktzinsen (zum Beispiel die Sparbuchzinsen) liegen. Gedeckt ist diese durch die jährlichen Umsätze. Sie sind weniger vom Auf und Ab der Konjunktur als die Umsätze anderer Branchen abhängig. Klingt gut? Dann steigt ein. Die Kneipenanleihen (Kneipenbonds) in Europa machen 9,7 Milliarden Pfund aus. Aktuell nimmt der viertgrößte Pub-Betreiber in GB eine 1,9 Milliarden Pund (2,8 Milliarden Euro) Anleihe auf.
Als damals vor vielen Jahren Frankie-Boy und Karsten bei der Ökobank anfragten, ob sie einen Kredit bekommen, um eine Kneipe zu übernehmen, wurden lauter lustige Zettel und Analysen verlangt. Später ist die Ökobank an geplatzen Krediten pleite gegangen. Die Vowi gibt es immer noch – trotz mancher -sogar interner- Unkenrufe.

Wenn man Wechselgeld bei der 1822 auf der Adalbertstraße eintauschen will, wird Karsten -auch wenn er seit 7 Jahren regelmäßig dorthin geht- gefragt, für welches Geschäft das Wechselgeld sei. „Für eine Kneipe mit Namen Volkswirtschaft“, antwortet er. Haben sie hier ein Konto, wird er dann gefragt. Karsten nickt und sagt mit fester Stimme, dass er drei Konten bei ihrer Tochter hätte. „Bei welcher Tochter?“, wird dann gefragt, und das klingt dann ein wenig so wie:
Was wollen Sie langhaariges Monster hier, was erlauben Sie sich eigentlich? Seien Sie froh, dass wir Sie überhaupt anhören und Sie dahinten in der Reihe (diverse Gäste aus der Vowi stehen hinter Karsten) sind erst recht ganz ruhig. Wer unter sein Limit fällt, dem wird nichts abgebucht!
OK, manchmal sind sie auch freundlich -sogar scheißfreundlich. Aber irgendwie nervt diese gegelte Biederheit. Vielleicht würde eine Kopfnuss weiterhelfen. Aber dann würde sich der oder die Bankangestelle theatralisch fallen lassen und wir bekommen beide die Rote Karte (die ins Fussballerische gehende Sprache hat Andi, der Fahradkurier, geprägt). Aber eine kleine Freude bleibt dennoch, wenn ich in der Zeitung lese, dass die 1822 auch Schiwerigkeiten hat und Filialen zusammenlegen muss, und es möglicherweise auch betriebsbedingte Kündigungen gibt. Vielleicht ist der eine oder andere, der Karsten bedient hat, dabei?

Seit Sonntag, den 9.11. stellt Johanna Hutmacher ihre Bilder in der Vowi aus.
Am nächsten Sonntag, den 16.11. ab 20.00 Uhr ist Johanna in der Vowi und bittet zu einer kleinen Feier.

IM Vowi

02. November 2003

„Nah ist und schwer zu fassen der Gott.“, schrieb einer, der es wissen müsste. Und so wie es ihm (und irgendwie auch uns) mit Gott erging, fassen wir die Liebe nicht leichter. Auch in der Vowi kann man bestenfalls nur die Schatten der Königskinder sehen, wenn sie ihre Bahnen ziehen Tausend Tränen tief. Natürlich gibt es entfernte Verwandte der Königskinder:
Vollkommen besoffen, sich dennoch knutschend, selig Arm im Arm liegend oder leicht verranzt vor sich hin trottelnd -Mutti vor Vati-, kein Geld, den Wirt beschimpfend oder mit blau geschlagenem Auge am Tresen sitzend, -stumm- und wenige Tage später mit der Ursache des blauen Auges wieder am Tresen sitzend oder die Paare, die man als solche gar nicht erkennt, weil sie eher wie die berühmten Kumpels wirken oder die Unauffälligen, die einfach kommen und miteinander reden, rauchen und trinken, und nur manchmal flammt ein kleiner Königskinder-Blick bei den ernsten Gesprächen auf, der sie als Klubmitglieder verrät oder die ehrlichen Schamlosen, welche letzen Monat noch mit dem einen oder heute mit dem anderen ohne Gewissenbisse sich berühren, als Königskinder für einen Tag in Erscheining treten oder die Paare, über die hier nichts steht:
Ich träum‘ ich treff‘ dich ganz tief unten
der tiefste Punkt der Erde, Mariannengraben, Meeresgrund
Zwischen Naga Parbat, K 2 und Everest,
das Dach der Welt dort geb‘ ich dir ein Fest
Wo nichts mehr mir die Sicht verstellt
Wenn Du kommst, seh‘ ich dich kommen schon vom Rand der Welt
Es gibt nichts Interessantes hier
Die Ruinen von Atlantis nur
Aber keine Spur von dir
Ich glaub‘ du kommst nicht mehr…

Ab Sonntag, den 9. November gibt es neue Kunst. (Zuvor verbrennt Karsten verkleidet als Gorbi die DDR-Fahne.) Johanna Huthmacher stellt ihre Bilder aus.

Am Montag, den 3. November spielt Blumfeld in Darmstadt. Viele fahren hin. Wer noch mitkommen möchte (ich weiß nicht, ob es noch Karten gibt), erscheine gegen 19.00 Uhr in der Vowi und frage da nach. Wir sind mit mindestens zwei Autos unterwegs.

IM Vowi

In zwei Stunden 15x Zigaretten

Wie mir ein aufmerksamer Leser der Gauck-(jetzt Birthler) Behörde mitgeteilt hat, war der beschriebene Vorgang vor 20 und nicht vor 10 Jahren, wie es fälchlicherweise letzte Woche an gleicher Stelle vermerkt wurde. Bei den vielen Akten, Ablagen, Aus- und Eingängen, Berichtigungen, Querverweisen, Lügen, Unterstellungen und Fälschungen kann man sich schon einmal irren.

Kennt Ihr diesen Geruch, nach Schweiß, Pefferslami und ganz weit hinten schwebt noch ein wenig Rasierwasser oder Deodorant im Raum. So einen Fulminanz hat kein Whisky, so einen Präsens besitzt kein Wein, so eine Sehnigkeit durchdringt keinen Trüffel – so kann nur ein Mensch riechen. Im übrigen er sah genauso aus, wie er duftete – der Mensch.

Nach wie vor Weltmeister, Champions-League-Gewinner, Europameister und Weltpokalsieger im Rauchen ist Lars: Mal ebenso in zirka 2 Stunden 15 Zigaretten.

Wer oder was ist Vajpayee?
(Die auf sich was halten, schauen nicht bei Google nach!)
a) neues Mischgetränk der Radebergergruppe
b) Unnis (höchst symphatische Gast -müßte gerade frisch gewordene Mama sein- mit madagasischen Wurzeln) zweiter Vorname
c) Persönlichkeit der asiatischen Öffentlichkeit
d) Name von Günter Jauchs jüngsten Sohnes

Das 3. Vowi-Doko-Turnier naht. Nächsten Samstag, den 27.9. ab 18.00 geht es los. Sagt bitte Bescheid, ob Ihr mitmachen wollt.

Genau zwischen dem 54. Geburtstag der DDR und den Xten Feierlichkeiten zur Oktoberrevolution, während der Buchmesse mit dem Schwerpunkt Rußland, wird es in der Vowi eine kleine Ausstellung über die Lebensjahre von Karsten in der DDR geben:
„Es geht ein Gespenst um in der Mitropa…“
Als kleines Rahmenprogramm wird ein DDR-Kunschafter Film gezeigt und es ist geplant eine Lesung aus dem Roman des Russens Wladimir Sorokin „Die Schlange“ durchzuführen.

IM Vowi

Sonntag, 4. 8. 2002

Seit Samstag gibt es in der Vowi neue Bilder an den Wänden zu bewundern. Der Leipziger Maler Jörg Bock, der schon einmal ganz am Anfang unserer Kneipengeschichte seine Sachen ausstellte, zeigt Werke, die sich mit der griechischen Mythologie befassen. Hier erst einmal die Sagen:
In Aktäon geht es darum, wie besagter Aktäon bei der Jagd die badende Göttin Artemis und ihre Nymphen überrrascht. Aus Zorn verwandelt sie ihn in einen Hirsch, der dann von seinen Jagdhunden zerissen wird.
Auf dem dreiteiligen Prometheus (wobei aus Platzgründen nur zwei Bilder hängen) wird erzählt, wie Prometheus unter den Titanen (Zeus und Konsorten) rebelliert, um den Menschen, die er vorher erschaffen hatte, zu helfen. Er bringt ihnen das Feuer und wird zur Strafe, da er zu eigensinnig ist, im Kaukasus an Ketten gebunden. Dort frißt ein Adler die nachts ständig wachsene Leber des Prometheus. Schließlich wird der Adler von Herakles, dem Super-Helden der grieschichen Sagen getötet und Prometheus verliert seine Göttlichkeit.
Troja, wo sich zehn Jahre lang Trojaner und Griechen um die schönste Frau der Welt Helena Kreig führten und wo schließlich die Griechen mittels einer List -dem Trojanischen Pferd- die Stadt eroberten.
Das Bild die Sirenen erzählt eine der Irrfahrten des Odysseus, der nach der Schlacht um Troja nach Ithaka in seine Heimat will. Dabei muß er auch die Klippen umfahren, auf den die Sirenen mit ihren herrlichsten Stimmen versuchen, die Seefahrer in den Wahnsinn zu stürzen. Odysseus stopft sich Wachs in die Ohren, läßt sich an den Mastbaum binden und übersteht die Gefahr.
Die Radierung Philotektes ist der Hintergrund, daß Philotektes von Herakles, einem anderen griechischen Held, als Dank dessen Pfeil und Bogen erhält. Nur mit diesen, so die Weisagung eines Sehers können die Griechen Troja einnehmen. Allerdings ist Philoktetes, weil er soviel überlriechende Wunden hat, nicht nach Troja mitgenommen, sondern auf einer Insel unterwegs gelassen wurden. Nun wird er dennoch nach Troja gebracht, tötet Paris im Zweikampf und die Griechen gewinnen die Stadt Troja.
Jörg Bock erzählt die Sagen in seiner eigenen typischen Lesart. Hier wird das Boot des Odysseus zum Papierboot und die Sirenen sind Oben-Ohne-Ladies. Das trojanische Pferd auf dem Troja-Bild ist ein Kinderdreirad. Die Menschen, die Prometheus erschafft, sind Playmobilfiguren. Und schließlich erfolgt die Verwandlung des Aktäon in einen Flaschenöffner mit Hirschfuß. So übersetzt und interpretiert der Maler die alten Stories, indem er sie als Gerüst nimmt und mittels neuer Figürlichkeiten deutet er das Ganze um. Nix verstehen!? Schaut sie Euch an, die Bilder.

Jörg Bock-Dahmen

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