02. November 2003

„Nah ist und schwer zu fassen der Gott.“, schrieb einer, der es wissen müsste. Und so wie es ihm (und irgendwie auch uns) mit Gott erging, fassen wir die Liebe nicht leichter. Auch in der Vowi kann man bestenfalls nur die Schatten der Königskinder sehen, wenn sie ihre Bahnen ziehen Tausend Tränen tief. Natürlich gibt es entfernte Verwandte der Königskinder:
Vollkommen besoffen, sich dennoch knutschend, selig Arm im Arm liegend oder leicht verranzt vor sich hin trottelnd -Mutti vor Vati-, kein Geld, den Wirt beschimpfend oder mit blau geschlagenem Auge am Tresen sitzend, -stumm- und wenige Tage später mit der Ursache des blauen Auges wieder am Tresen sitzend oder die Paare, die man als solche gar nicht erkennt, weil sie eher wie die berühmten Kumpels wirken oder die Unauffälligen, die einfach kommen und miteinander reden, rauchen und trinken, und nur manchmal flammt ein kleiner Königskinder-Blick bei den ernsten Gesprächen auf, der sie als Klubmitglieder verrät oder die ehrlichen Schamlosen, welche letzen Monat noch mit dem einen oder heute mit dem anderen ohne Gewissenbisse sich berühren, als Königskinder für einen Tag in Erscheining treten oder die Paare, über die hier nichts steht:
Ich träum‘ ich treff‘ dich ganz tief unten
der tiefste Punkt der Erde, Mariannengraben, Meeresgrund
Zwischen Naga Parbat, K 2 und Everest,
das Dach der Welt dort geb‘ ich dir ein Fest
Wo nichts mehr mir die Sicht verstellt
Wenn Du kommst, seh‘ ich dich kommen schon vom Rand der Welt
Es gibt nichts Interessantes hier
Die Ruinen von Atlantis nur
Aber keine Spur von dir
Ich glaub‘ du kommst nicht mehr…

Ab Sonntag, den 9. November gibt es neue Kunst. (Zuvor verbrennt Karsten verkleidet als Gorbi die DDR-Fahne.) Johanna Huthmacher stellt ihre Bilder aus.

Am Montag, den 3. November spielt Blumfeld in Darmstadt. Viele fahren hin. Wer noch mitkommen möchte (ich weiß nicht, ob es noch Karten gibt), erscheine gegen 19.00 Uhr in der Vowi und frage da nach. Wir sind mit mindestens zwei Autos unterwegs.

IM Vowi