Kategorie: Bewegungen

Sportive Sachen -eigentlich Fußball-

01. Juni 2003

Als Karsten Samstagnacht fast am Ende seiner Schicht angelangt war und die beiden einzigsten Gäste am Austrinken waren, ging er vor die Tür, um eine letzte Zigarette zu rauchen. Es war angenhem lau. Feuchter Dunst stieg auf – fast wie im Herbst. Da sah er auf der Kiesstraße einen nackten Mann. Gut gebaut mit Schuhen und einer Art Käppi ging er gemütlichen Schrittes die Straße entlang. Kein anderer sah ihn. War es eine Fata Morgana, war es Gott, war es unser Nachbar aus der J…, war es der Liebhaber der langen Frau mit Hut, war es nur eine dämliche Wette oder war es Erwin Skela?

Niko wird einen Eintracht-Fan-Klub gründen. Als Namen kursieren Beispiele wie Kommando Alexander Schur (anstatt des Maschinengewehres im Original-RAF-Zeichen sollen ein paar Fußballschuhe zu sehen sein) oder Bewegung 25. Mai. Die Essigs, Karsten und selbst Klinki waren sehr angetan und wollen dem Verein beitreten.

Am Samstag, den 14. Juni um 20.00 Uhr zeigt die Vowi die HR-Dokumentation aus dem Jahre 1999 von Wolfgang Avenarius „Eine Diva wird 100. 100 Jahre Eintracht Frankfurt.“
Am Samstag, den 21. Juni um 20.00 Uhr zeigt die Vowi die BBC-Dokumentation „Hooligans“. Darin dreht es sich um die Englische und Italienische Szene.
Auch hat Vera den letzten Spieltag der 2. Liga auf Premiere aufgenommen. Zwar fehlt am Anfang ein wenig, aber die entscheidende Szenen sind alle da. Natürlich werden wir diese Aufnahme auch noch einmal zeigen.

Christian ist Vater geworden. Mika ist der Name seines Sohnes. Alles Gute an die junge Familie!

Glaube an Wunder

Am schlimmsten war vielleicht, daß es keiner mehr geglaubt hat. Petra Roth ist um die 80. Minute gegangen, einige Zuschauer und wir saßen sprachlos, andere wieder apathisch in der Westkurve und ich dachte mir, daß ich auf jeden Fall nächste Saison wieder nach Ahlen fahren würde. Und die Mainzer? Das war doch irgendwie beeindruckend, wie sie in Braunschweig mit vier Toren vorne lagen. Plötzlich sagte einer, daß es 1-4 in Braunschweig stehen würde und Zico Bindewald -in Mario Basler-Art- fuchtelte wie wild mit seinen Armen rum, um die Fans aufzuwecken. Und dann keimte urplötzlich ein winziges Pflänzchen, welches immer größer wurde. Die Zuschauer hatten kaum Zeit zu erwachen aus ihrer Lethargie. Die Eintracht schoß einfach noch drei Tore und war aufgestiegen. Manche weinten hemmungslos. Andere (auch ich) konnten die Glückstränen nicht unterdrücken.
Vielleicht ist das Wunder noch größer als 1999. Zwei eigentlich sehr platte Fußball-Weisheiten haben sich wieder bewahrheitet. Ein Spiel dauert 90 Minuten, und abgerechnet wird zum Schluß. (Und stellt Euch drauf ein, wenn wir ab August die Eintracht samstags oder sonntags auf Premiere sehen werden, daß wir sie volle 90 Minuten sehen werden – auch wenn die Eintracht 5-0 hinten liegt.)

Willie Reimann ist der ungekröhnte König der Eintracht. Meine beiden Favoriten der Saison sind Erwin Skela und Jens Keller. Der Erste ein Schöngeist, der wohl gar nicht planlos spielen kann. Er spielt sich den Weg frei oder setzt seine Mitspieler spielerisch ein. Er ist mein neuer Held. Der zweite ist der mustergültige Profi. Hier verdient er sein Geld, also wird hier gearbeitet. Und nicht ebenso, sondern jede Woche 90 Minuten lang. Er hatte nur ein, zwei schlechtere Spiele, er kann sich nach vorne orientieren. Er ist der Leitwolf. Er steht prototypisch für die aktuelle Eintracht.
Natürlich müßte ich alle anderen auch erwähnen. Jemaine Jones und Alexander Schur, aber ganz besonders. Der Erste ist ein Laufwunder und ungemein aggressiv. Er rennt nach jeden Ball. Entweder er hat ihn oder er grätscht den Gegener um. Der zweite ist einer von uns. Er spielt zu den gleichen Bezügen ab August in Liga 1, wie gestern noch in Liga 2. Er kriegt pro Spiel mindestens eine gelbe Karte oder steht immer kurz davor. Er gröhlt die selben blöden Lieder mit den Fans, wie sie gestern und vorgestern in der Vowi zu hören waren. Er kommt aus Bockenheim und vergißt in der Freude seine Mainzer (Frankfurter) Kumpels nicht.

Nur kurz war ich gestern in der Vowi. Weil Karsten mit seinem Sohn zum Römerberg gehen wollte, blieb ich leider nur mit einem Auge in der Vowi. So konnte ich noch verhindern, daß Knut es bei einem Glas beließ, was er auf die Straße schmiß und Olli T. sich nichts gebrochen hat, als er vom Hocker fiel. Bei der Auseinandersetztung zwischen Kley und Willi war ich zu müde und schon fast vollständig entmaterialisiert. Glücklicherweiße hielten einige Jungs den Streit noch in Grenzen. Dennoch gab es eine kaputte Brille und viel Ärger. Die Vowi bittet (ohne das exakte Wieso? Weshalb? Warum? zu wissen) die beiden Parteien, ihren Streit ohne Alkohol und nach einer oder ein paar überschlafenen Nächten sachlich und friedlich zu klären. Die Vowi übernimmt auch, wenn es dafür Bedarf geben sollte, eine Art UN-Funktion.

Karsten fand es noch sehr schön, wie die Fans anderer Vereine (BVB und Schalke) ihn zum Aufstieg der Eintracht beglückwünschten.

Und zu guter Letzt muß ich
(Und ich will mich mal outen: Ich bin weder ehemaliges Stasi-Mitglied, noch Karstens geheime Vergangenheit und erst recht nicht Günther vom Tannenbaum. Ich -IM Vowi- bin der Schutzengel der Volkswirtschaft)
noch Vera und Nadja preisen, die -ganz wie die Eintracht- von Mittags bis Nachts ohne Halbzeitpause und ohne Auswechselspieler diesen Sonntag, den 25. Mai 2003 gekämpft und gewonnen haben.

IM Vowi

Demut und Feuerchen

In Demut (nach Dr. Eick) freuen wir uns auf eine sich gut verstärkte Eintracht in der 2. oder auf eine nicht ganz so starke Eintracht in der 1. Liga. (Ich wette, wenn die Eintracht aufsteigt, auf einen UEFA-Cup-Platz! Wer hält dagegen?)
Eine der wenigen Höhepunkte in der blödsinnigen Premiere-Konfernz am Sonntag waren die sich mit weißen Taschentüchern verabschiedenden Pauli-Fans – keine Riesen-Mannschaft, aber wirklich beeindruckende Fans. Dank ihrer guten Jugendarbeit können wir hoffen, Pauli bald wieder im „teuren Fußball“ zu sehen.

Ähnliches wie mit Schumis Auto passierte am Samstag nach dem Fußball in der Kiesstraße. Auf der Motorhaube eines Fiat-Pandas oder Ibizas brannte „vergnügt“ ein Feuerchen, was immer größer werden wollte. Geistesgegenwärtig half Jana mit einem Vowi-Feuerlöscher, den Brand zu ersticken. Bald darauf eilte die Feuerwehr heran. Sie mußte nicht mehr viel tun.
Klinki der souveräne Moderator des Samstags arbeitete diverse Themen wie Irland, The Notwist, Niko und Jana, Flatrates, mp3-Player und das Paar des Jahres ab, begrüßte Gäste wie Uncle Brad -the Irish man from Texas- und Knut aus Linsengericht -besser bekannt als Knutinger 10²- und hatte maßgeblichen Anteil am Umsatz an diesem Vowi-Samstag.

IM Vowi

Eintracht-Mainz

Am letzten Montag beim Spiel der Eintracht gegen Mainz stand ich richtig tief im Fanblock bei unseren Anhängern. Das gesamte Spiel über wurde die Eintracht angefeuert, besungen und ihr ewige Treue geschworen. Der Gegner wurde beschimpft (Mainzer Dreck -Verreck‘), verspottet (Karnevalsverein) oder ignoriert (Adelmann-Gesänge). Am schlimmsten ergeht es bei den Beschimpfungen, wie so oft in der Geschichte, den Renegaten. Das sind die, welche es eigentlich besser wissen müssten. Einst hatten sie den richtigen Glauben, die richtige Gesinnung oder den richtigen Geburtsort (Ffm.). Heute sind sie Spieler der gegenerischen Mannschaft und fordern damit ihre alten Genossen, oder wie am Beispiel vom Mainzer Thurk (geboren in Ffm., aufgewachsen im Gallus), gegen ihre eigentlichen Blutbande auf Leben oder Tod heraus. Dass die Eintracht Thurk nicht haben wollte, wenn ich mich nicht irre, ist den Fans egal: Thurk ist einfach eine Sau (Thurk- Du Sau!).
Zum großen Teil waren die unerbittlichen Anhänger männlichen Geschlechts. Vereinzelt tummelten sich ein paar sehr junge Mädchen, die gelangweilt ihre Schönheit ausführten. Auf dem Bahnhof beschimpften sie weibliche Mainzer Fans, als „Fette Sau!“ bzw. „Fette Fotze!“. Als es für die Eintracht noch um alles ging, brüllten sie seltener, aber dann mit aller Kraft, was dem heißen Gebell der Männer gut tat, aber noch bedingsloser klang als bei ihnen.
Die Eintracht-Fans, unter denen ich stand, würde ich grob in vier Gruppen einordnen: 1. Oberlippenbart, eher kleiner, oft sächsischer Dialekt, 2. Glatze-dadurch feistes Gesicht, Sonnenbrille, T-Shirt mit altdeutschen Sagengestalten, 3. Brillenträger, Studententyp, kein Eintracht-Devotional tragend, 4. biedere Langweiler mit Bubischnitten und einem Mu…-bart, die garantiert noch zu Hause wohnen, leichter Bauchansatz, hesselnd.
Sie alle eint der Fußball, aber interessiert nicht wirklich das Spiel. Dies ist wichtig, aber eigentlich nur Kulisse, um aus sicherer Distanz allen verbal Gewalt anzudrohen, die nicht so sind wie sie. Natürlich wurde, als es 3:2 stand, gegen alles getreten, was da war, um auszudrücken, wie sehr sie das „ankotzt“. Als Gruppe würde ich ihnen, besonders wenn sie sich direkt angegriffen fühlen, viel zutrauen. Ich wüsste aber auch, wer als erster flitzt -ich sag’s aber nicht-. Alleine sind sie bis auf wenige sicher etwas ruhiger. Mir fiel besonders ein Brüller auf, der eher dem studentischen Typus entsprach. Mit blutunterlaufenen Augen und Schweißflecken unter dem Arm, kein Trikot oder Schal tragend, immer die eigenen Fans im Blick, im Rücken das Spielfeld, schrie er geschlagene eineinhalb Stunde für die Eintracht.
Am lusigsten war, obwohl ich keine Miene verzog, als ein Fan (Typ 4.) zu seinem Kumpel sagte, dass die Stimmung hier „Scheiße“ sei. Keiner würde richtig mitmachen. – Sicher haben diejenigen (u.a. auch ich) ihre Karten bei ebay geholt und seien keine richtigen Eintracht-Fans. Wie recht Du hast, dachte ich mir. Aber vielleicht nehme ich das alles nur zu ernst.

IM Vowi

04. Mai 2003

„Wenn mir das Laktat in die Oberschenkel schießt, beiße ich mir kräftig auf die Unterlippe. Der Schmerz soll von dem Beinen ablenken. Droht mir am Berg, daß der Kontakt zu einer Gruppe abreißt, werde ich panisch.“ – so Udo -Quäl dich, du Sau- Bölts in einem aktuellen Spiegel-Interview auf die Frage, wie er die Strapazen seines Sportes durchhält. Weder strapaziös, noch masochistisch waren die Fußballer der Erika beim diesjährigen 1. Mai-Fußball-Turnier – sie waren einfach nur schlecht- zwahr immer bemüht, aber zuviele einzelne Fehler, konditionelle Schwächen und zu wenig balltechnische Fähigkeiten machten jede abgesprochene Taktik obsolet.

Karsten bewunderte in Leipzig Peter Gabriel, der in einer neu gebauten Arena neben dem für die Weltmeisterschaft vorgesehenen Zentralstadion, eines seiner Deutschland-Konzerte gab. Professionel, sanft und voller Kraft -wie ein alter tiefer Wein- sang und moderierte Peter Gabriel über 2,5 Stunden. Er kommentierte seine Lieder und sang „Here Comes The Flood“ auf Deutsch. Die Show bestand aus akrobatischen Kunststücken, Fahrrad fahre, cooler Showposen und bloßer Präsens. Seine Band bestand, wie immer, aus hervorragenden Musikern, wie dem King Crimson Bassisten Tony Levin. Peter Gabriel spielte einige neue Lieder von seiner aktuellen CD „Up“ und die bekannten Hits seiner Karrierre. Ich hätte mir noch mehr Lieder auf Deutsch gewünscht – vor allem Lieder aus seinen beiden deutschen Alben. Alle Peter Gabriel CDs gibt es bei Amazon Digitally Remastered zum Preis für unter 7,- Euro -außer der Neuen-.

Eggo feierte am Samstag seinen 26.Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch! Bei einer spontan organisierten ganz kleinen Fete mit Andi, Niko, Joe, Christian und Ed hatte Andi -Dank seiner Flieger-Brille und seiner attraktiven Licher-Radler-Hose- mit weiten Abstand den besten Über- und Einblick.

IM Vowi

Sonntag, 3. März 2003

Drei Fragen bzw. Themenkomplexe beschäftigten die Vowi in den letzten Tagen:

Einer der Wirte überlegte laut, die Namensrechte des Waldstadions zu kaufen und/oder die Fraport-AG als Trikot-Sponsor abzulösen. Die Kosten werden auf 5 bis 15 Millionen Euro geschätzt. Besagtes Großmaul würde sich selbst als Präsidenten installieren, Willi Reimann als Sportdirektor und Klaus Toppmüller als Trainer verpflichten. Natürlich säße der Ex- oder dann besser der Groß-Wirt mit Zigarre auf der Bank. Von Bayer 04 würden Schneider, Simak und Berbatow geholt. Um das Image aufzupolieren und um sich einen modernen Anstrich zu geben, soll mit Firmen, wie Apple, Sun, Yahoo, aber auch Fender, Gibson oder Marschall zusammengearbeitet werden. Natürlich würde ein Börsengang notwendig werden: Fresh Money muß ran und von Outsoursing und Lean Managment ganz zu schweigen. Schließlich fehlen noch ein Mittelfeldregisseur und einer, der es versteht mit Geld umzugehen, also einer aus der Wirtschaft. Der Fußball-Tempel soll dann (Co-Sponsoring) Mac-Vowi-Arena „Waldstadion“ heißen. Mittelfristig würde angedacht werden, eine tägliche Sportzeitung zu etablieren und vielleicht sogar eine Vowi- (Direkt-) Bank zu gründen.

Viele Leute denken, daß die Vowi ein Selbsläufer ist: die Kneipe ist immer voll, Saurer wird sicher irgendwo billig in Osteuropa eingekauft und literweise umgesetzt, selbst Karstens Soljanka -eine äußerst merkwürdige Suppe- bringen nachts die gleichen Polen in großen Eimern und in der Vowi gibt man dann großspurig damit an. Warum -weitergesponnen- kommen die Vowi-Chefs überhaupt noch zum Arbeiten und stellen ihre schmutzigen Schuhe auf den Tresen? Es würde doch reichen, das viele Geld einzusammeln und mit den Gästen ab und zu mal einen mitzutrinken, wenn sie schon so selten einen ausgeben. Tja und hier ist das Problem: Wann und wieviel soll der Wirt mittrinken? Ist es taktvoll, die Einladung eines nach Bier und Knoblauch riechenden Gastes am frühen Abend abzulehnen, sich ein Getränk seiner Wahl auf das Wohl des Gastes anzurichten? Wäre hier der 9,- Euro Whisky die passende Antwort gewesen, um der Aussage des Gastes, daß man als Ich-AG keine Umsatzsteuer zu zahlen hat und eigentlich für das geliehene Geld nichts machen muß, weil man nur, wenn man rote Zahlen schreibt, längerfristig gefördert wird, zu konterkarrieren. Vielleicht hätte es auch ein Halt’s Maul und ein Saurer getan? Oder war das Motto besser, wie es einer der ehemaligen Kollegen wahrhaft dialektisch praktiziert hat: viel ausgeben – viel mittrinken – denn geschenkt bekommt man nur den Tod.

Die Frage der Woche aber lautete: Wem gehört die Unterhose, die sich am Samstag-Nachmittag ganz rechts vor dem Tresen fand. Wer hat sie liegengelassen- aus Versehen oder als Botschaft? Wer hat sie angehabt? Wer hat sie ausgezogen? Wo? Warum? Weshalb? Hat es was mit Sex zu tun?

Kein Putzlappen

IM Vowi

Sonntag, 16. Februar 2003

Im Gästebuch gibt es eine kleine Kontroverse zwischen Eddie und Karsten über den Irak-Streit und seine Begleiterscheinungen.

Zum Premiere-Mail von letzter Woche gibt es bis heute noch keine Anwort. Mal sehen – wenn nichts kommt, wird nachgelegt. Danke an Niko für die Verteidigung! Natürlich geht es bei aller Polemik, um Fakten und da könnte ich noch folgendes aufzählen: Zum Beispiel bekommen wir immer ein langes Programm, was extra alle Sportsendungen anzeigt. Das volle TV-Programm dagegen bekommen wir nicht mehr. Wiederum steht in dem uns zugeschickten Programm nicht drinne, was das 2. Liga-Topspiel am Sonntag ist. Auch auf der unübersichtlichen und langsamen Internet-Seiten von Premiere habe ich das Topspiel der 2. Liga für nächsten Sonntag nicht gefunden. (Vielleicht bin aber auch zu blöd.) Des weiteren ist die Bildqualität nach, wie vor schlecht. Bis vor kurzem war es noch so, daß Handys, welche in der Nähe des Decoders genutzt wurden, den Empfang empfindlich störten. Die diversen Hotlines (Technik, Programm usw.) sind ständig besetzt. Und außer Marcel Reif ist keiner der Sportjournalisten auf hohen Niveau – ganz besonders Monika Nierhaus nicht.

Aber das wichtigste der letzten Woche waren zwei Ereignisse, die es würdig sind, erwähnt zu werden:

Bedingt durch den Vollmond am Wochenende -so könnte man vermuten- passierte etwas, was in der Vowi nur selten vorgekommen ist. In aller Einfachheit oder Betrunkenheit oder Lässig- und Süßigkeit gab es ein (oder sogar) noch eines mehr an moralischen Angeboten. Die Akteure waren aber nicht geschniegelte Prototypen und entsprachen ebenfalls nicht, den normalerweise ihnen zugedachten Rollen. Ein wenig wurde laviert auf der einen Seite – dagegen gehalten wurde auf der anderen Seite, den ein Grund muß kein Hindernis sein. Wie es ausgeht, weiß ich nicht. Grüße an K. und M.!

Maik hat die Vowi fürs erste verlassen und arbeitet nun in Paris daran -hoffentlich bald- ein Baby zu bekommen, was dann schon möglicherweise die Deutsch-Französischen Staatsbürgerschaft besitzt.

Maik mit Armin an der Tresenfront

Von Anfang an war er dabei. Mittlerweile war er der letzte der Helden, die die ersten bis aktuellsten Runden der Vowi-Achterbahn miterlebten: spannende Auflaufe gab es, interessante Frauen stellte er uns vor oder lernte er hier kennen, wohl fast alle Schnäpse der Vowi hat er ausprobiert, Schmalzbrot-Diskussionen fanden statt, über fast alles wurde geredet oder auch geschwiegen. Und unter optischen Aspekt, gehört er nicht in die Linie Frank, Karsten, Armin, sondern konnte locker mit dem attracktivsten und gutriechensten Punk mithalten. Maik ist darin eine souveräne Klasse für sich, was sicher auch unsere weiblichen Gäste bestätigen würden.
Wir feierten seinen Gang nach Paris würdig im Dolby Surround Sound: Es wurde viel getrunken und gelacht und endlich kam das Gespräch auf Musik. Folgenschwere Sätze sind in Erinnerung geblieben, wie Musik ist wichtiger als Sex (nicht von Maik) oder Karsten redete über Qawwali-Musik aus Pakistan, was komischerweise zu Lachsalven führte, aber noch kulminierte als Maik auf einmal von seinem Ohrenarzt im Paris zu reden anfing.
Der musikalische Ausgangspunkt war -nach Nick Hornby- die fünf besten Schallplatten bzw. Aufnahmen zu nennen. Karsten wollte dieses Spiel noch weiterführen auf die Frage nach den zwei wichtigsten Vowi-Gästen und den zwei wichtigsten Männern oder Frauen im Leben eines jeden. Dazu kam es nicht mehr – zu spät und zuviel Alkohol. Dagegen wurde die erste Frage von den Anwesenden, wie folgt beantwortet:

Mischa:
Fussballieder,
Andrea Jürgens -Dabei Liebe Ich Beide-,
Bennie -Skateboard-,
Johanna von Kocijka (?) -Das Bisschen Haushalt-

Che:
AC/DC -Powerage-,
4Skins -The Good The Bad-,
Fehlfarben -Monarchie und Alltag-,
Ton Steine Scherben -Keine Macht Für Niemand-,
Newton Neurotics

Vera:
Jim Morrison,
Sneaf Little Finger,
Chumbawamba,
Mike Oldfield -Tubular Bells-

Maik:
Pink Floyd -The Final Cut-,
Red Hot Chili Peppers -Sex Sugar Blood Magic-,
Motorhead -Live-

Karsten:
Frank Zappa -Over-nite Sensation-,
Peter Hammill -The Margin-,
Yes -Yessongs-,
Vic Chesnutt -Little-,
Peter Gabriel -Deutsches Album-

Armin war schon zu betrunken.

Stephans Liste wurde nicht mehr zusammen bekommen.

IM Vowi (unter Mithilfe von Karsten und Vera)

Sonntag, 9. Februar 2003

Als Fußballfan ist man bereit, vieles in Kauf zu nehmen, um seine Lieblingsmannschaft zu sehen. Zum Beispiel geht man Sonntagnachmittag in seine Kneipe. Dort schnuppert es, wie immer, nach kaltem Rauch und abgestandenem Bier. Am besten man trinkt schnell selbst ein Bier, bestellt sich ein acrylamidhaltiges Lebensmittel wie Pommes oder Kartoffelchips oder genießt einfach den Zigarettenqualm der Anderen. Im Notfall, oder weil man den Abend zuvor noch in Erinnerung hat, hält man sich an Wasser und Tee. Entscheidend ist ja, daß man Dank Premiere faktisch jedes Spiel der 1. und 2. Liga sehen kann. Premiere bietet die Möglichkeit, ein bestimmtes, vorher feststehendes Spiel oder alle fünf Spiele des Tages in einer Konferenzschaltung zu sehen. Es sollte also möglich sein, pro Hablbzeit seine Mannschaft mindestens 9 Minuten zu sehen oder gar, wenn andere Spiele bereits einen klaren Spielstand haben und somit entscheiden sind, wäre auf die eine oder andere Spielminute mehr zu hoffen. Premiere bietet desweiteren noch an, daß man wählen kann zwischen dem Ton aus dem Stadion ohne Kommentator oder mit Ton aus dem Stadion und mit einem Kommentator.
So also ist die Theorie. Wie sah es nun am letzten Sonntag aus? Unsere Lieblingsmannschaft wurde pro Halbzeit etwa fünf Minuten gezeigt. Die Kommentatoren teilten uns das Siegestor unserer Mannschaft zwar mit – verwechselten aber den Austragungsort des Spieles, was in der Aufregung schon mal passieren kann. Daß es aber Premiere nicht schaffte, noch mehr von diesem Spiel zu zeigen, obwohl andere Spiele längst entschieden waren, machte keinen Spaß. Die Kommentatoren der Spiele sind im Gegensatz zu Sat 1 erträglicher. Es kommen nicht ständig Statistiken (Ran-Datenbank) zur Sprache und es werden auch nicht normale Ereignisse eines Fußballspieles zu wahren Weltwundern stilisiert. Allerdings kolportieren sie ständig vermeintliche Fußballmythen, wie beispielsweise, daß ein Trainer aus dem Ort Ahlen (ein harter Hund) mit drei Manndeckern und einem klassischen Libero spielt, um dem Gegner keine Chance zu geben, ein Tor zu machen (man mischt Beton an). Leider ging das Spiel 4-0 gegen die Betonmischer aus. Nun ist man ja, wie bereits oben geschildert, als Fußballfan leidensbereit und leidensgeprüft, daß aber der ebenfalls vielgelittene Wirt für diese 10 Minuten im Jahresduchschnitt mehr als 6,60 Euro pro Tag im Jahr an Premiere per Lastschrift abbuchen läßt, macht die Kneipenluft nicht besser. Premiere versprach zwar vor Monaten, daß der Preis gesenkt werde, aber momentan ist da wohl nichts möglich. Möglich dagegen war es, daß jeder Premiere-Kneipen-Abbonent ungefragt ein Premiere-Schild (beleuchtbar) erhielt, was er hätte aufhängen können. Nachdem der Wirt bei Premiere nachfragte, wann sie das Schild wieder abholen wollten, da er dafür keine Verwendung hätte, erwiderte man ihm, daß der Wirt das Schild selber wieder zur Post bringen sollte bei Nichtbedarf. Leider wollte keiner der Gäste das Schild auch nur geschenkt haben. Inzwischen staubt es wohl im Keller, wenn es der Wirt nicht schon längst weggeworfen hat.
Dennoch wird der Fußballfan wieder ins Stadion gehen und sich auch in seiner Stammkneipe die Spiele auf Premiere ansehen – er ist ja leidensbereit und leidensgeprüft.

(Email am Premiere)

IM Vowi

Sonntag, 19. Januar 2003

Das 1. Vowi-Doppelkopfturnier ist gut über die Runden gegangen. Gratulation an Gregor, dem Sieger, an Ali dem Zweiten und an Thomas dem Dritten. Auch an alle anderen knapp Zwanzig Teilnehmer geht von unserer Seite ein Dankeschön, daß alles so gut und entspannt gelappt hat. Das 2. Vowi-Doppelkopf-Turnier soll dann nach dem Winter stattfinden.

Hier ein atmosphärischer Einblick frei nach Puschkins Novelle Pique Dame:
In der Volkswirtschaft spielte man eines abends Doppelkopf. Die lange Winternacht war unbemerkt vorübergegangen; zu Pommes und Rindswurst setzte man sich gegen sieben Uhr morgens oder vielleicht war es auch abends. Die Gewinner aßen mit großen Appetit, die übrigen saßen zerstreut vor ihren leeren Tellern. Doch als der Jägermeister gebracht wurde, lebte die Unterhaltung auf, und alle nahmen an ihr Teil.
„Wir ist es dir ergangen, O.?“ fragte der Wirt.
„Ich habe verloren, wie gewöhnlich. Ich muß gestehen, daß ich kein Glück habe: Ich spiele immer ohne Neuner, rege mich niemals auf, nichts bringt mich aus der Fassung, und doch verliere ich immer!“
„Und Du hast Dich kein einziges mal hinreißen lassen? Kein einziges Mal etwas anderes gespielt? Deine Standhaftigkeit wundert mich.“
„Was sagt ihr aber zu J.?“ meinte einer der Gäste und wies auf einen jungen Mann. „Noch nie hat er eine Karte in die Hand genommen, noch nie ein Paroli gebogen und dennoch sitzt er bis die Kneipe zu hat mit uns zusammen und sieht dem Spiel zu!“
„Das Spiel interessiert mich sehr“, sagte J.,“doch ich bin nicht in der Lage, Unentbehrliches zu opfern, in der Hoffnung, Überflüssiges zu erwerben.“

IM Vowi

Sonntag, 08. Dezember 2002

Das 1. Vowi-Doppelkopf-Turnier ist verschoben worden, da an diesem Tag zu wenig Leute Zeit haben. Es soll jetzt im Januar stattfinden. Den Termin legen wir vor Weihnachten fest.

Am Freitag, den 13.12. spielt 3/4-Weich so ab 22.00 Uhr Klassiker des populären Liedgutes und es gibt als Sahnehäubchen die ehwigen Mitsummer aus den Weihnachtslieder-Charts:
Rock ’n‘ Roll Isn’t Noise Pollution!

Immer ein Spiel im Fernsehen oder im Stadion bis zum Schluß anzusehen, ist für den Einen tugendhaft – für den Anderen einfach nur albern. Karsten -der Wirt, der so gerne, obwohl es Stammgäste einfordern, eine Viertelstunde nach der offiziellen Schließzeit die Musik ausmacht- gehört zu ersten Gruppe. Nur am Sonntag ging er eine Viertelstunde eher – zum Dienst in die Vowi. So verpaßte er das Siegtor der Eintracht und die Knallerei. Nach erstem Hörensagen gibt er einer Verschwörungstheorie Raum, denn wie blöd müßten die eigenen Fans sein, ihre Mannschaft zu beschießen, wenn sie gerade das erste Tor gemacht hat. Man kann gespannt sein, was die Erika-Fanklub-Jungs, die genau zwischen Block 29a und 30 sitzen, zu berichten haben, aber natürlich auch die vielen anderen Vowis, die regelmäßig ins Stadion gehen.
Premiere -und damit die Vowi- zeigt ab der Rückrunde alle 2. Liga-Spiele freitags und sonntags in einer Konferenzschaltung live. Die Vowi wird an den Spieltagen der 2. Liga deshalb sonntags ab 15.00 Uhr geöffnet haben.

Noch ein Wort zur letzten Woche – Denkpause- Na wer wird jetzt zitiert, als Gerücht erwähnt oder schlicht und einfach beim Namen genannt? Niemand!
Es geht um das Sausalitos und um dessen Erwähnung in der Neues-Rubrik letzte Woche. Die Vowi bekommt immer eine Zeitschrift, welche sich Fizz – Für die Szenen Gastronomie- nennt. (Keine Ahnung warum!) Hier gibt der Gründer des Sausalitos-Konzeptes Rede und Antwort, warum die Cocktails dort in der Happy Hour sooooooooo voll mit Schnaps und soooooooooo billig sind -im Vergleich zur Vowi-:
Zum einen expandiert man mittlerweile mit einem großen Partner an der Seite der Holsten Brauerei. Jetzt gehen mehr als zwei bis drei Outlets pro Jahr. Außerdem wirkt sich dies positiv auf die Bonität bei Vermietern und Kreditinstituten aus. Schließlich definiert man und hinterfragt sich bei Sausalitos ständig neu. Die Innovation schlechthin sind der Cocktail to go Verkauf und die Einführung eines äußerst flexiblen computergestüten Musikprogrammes (Micha und Klinki?). Besonders arbeiten die Sausalitos-Chefs ständig an der Aus- und Weiterbildung ihrer „Software“ Mitarbeiter. Sie sind und bleiben die wichtigste ständige Innovation.
QuelleFizz 12/2002, S. 6
Muß sich nun die Vowi als eine Art Sparkasse Bockenheims im Vergleich zur Deutschen Sausalitos Bank sehen!?

IM Vowi