Volkswirtschaft und Dr. Oetker

Konzern: Dr. Oetker
Sparte: Bier u. alkoholfreie Getränke
Premiummarke: Radeberger
Regionalmarke: Binding
Letzter Ruderknecht: Volkswirtschaft

Die Volkswirtschaft ist eine Binding-Kneipe, d.h. der Verpächter und der ausschließliche Getränkelieferant ist die Bindung. Allerdings nur im weitesten Sinne, den die Binding ist eine Regionalmarke der Radeberger-Gruppe. Diese wiederum ist wesentlicher Bestandteil der Sparte Bier und alkohlfreie Getränke. Daneben gibt es bei Dr Oetker die Sparten Nahrungsmittel, Schiffahrt, Bank/Versicherungen sowie Sekt, Wein und Spirituosen.
Damals vor 10 Jahren überzeugte Frank die Binding mit unseren Konzept eine Kneipe/Kaffee/Restaurant in Uni-Nähe zu eröffnen. Alles anbieten (Frühstück, Mittag, Kaffee und am Abend Kneipe) um alles mitzunehmen. Billig sollte es sein, damit man mehr trinken konnte. Und natürlich sollte Fußball gezeigt werden. Damals via Premiere. Ab und zu hatten wir uns vorgenommen etwas „kulturelles“ anzubieten, denn der ursprüngliche Plan bestand darin eine Musikkneipe zu eröffnen. Diese Idee mußte allerdings schnell bei Seite gelegt werden, da es schier unmöglich ist in Ffm. Räume zu finden, wo man Live-Musik darbieten kann.
Die jetzige Ort der Volkswirtschaft war das definitv letzte Objekt, was wir uns anschauen wollten. Wenn es dort nicht geklappt hätte, dann würde hier heute nichts stehen. Vor der direkten Kneipensuche gab es unsererseits andere Pläne eine Kneipe zu pachten. Leider müßte ich hier Persönlichkeitsrechte übergehen, wenn ich weiter plaudern würde.
Frank überzeugte, wie geschrieben, die Binding und wir hatten wirklich den Laden. Die Binding damals war recht zuvorkommend. Sie hat uns in den Jahren eigentlich immer schalten und walten lassen. Allerdings fällt auf, daß wir den 10 Jahren mindestens 5 verschiedene Ansprechpartner bei der Brauerrei hatten. Manch einer von diesen versprach uns viel, manch einer weniger, was davon zu halten ist, kann man an dem Loch links neben der Eingangstür geradezu symbolisch festmachen. Des weiteren fällt auf, daß die Binding immer mehr aussortiert bzw. an andere Firmen überträgt. Sei es die Verwaltung ihrer Immobilien, den Gläserversand und schon sehr lange die Getränkelieferung. Und schließlich gibt es zum Jahreswechsel oder zu einem runden Geburtstag schon lange nichts mehr auf Kosten der Brauerrei. Die Binding bzw. die Radeberger Gruppe steht, wie alle anderen im harten Wettbewerb. Sie muß weitere Brauereien kaufen, um von dem kleiner werdenden Kuchen ein mindestens gleich großes Stück zu behalten. Gleichzeitig muß sie groß genug sein, um nicht von den Global Playern geschluckt zu werden. Die Volkswirtschaft kennt dieses Problem nicht, ist aber, wie die Brauerei von anderen betroffen. Der Bierkonsum in Deutschland geht immer weiter zurück. Die Rohstoff- und Energiekosten steigen. Und somit steigt auch der Bier- bzw der Preis der Bindingprodukte. Unsere Preise steigen dagegen nicht proportional. Bedingt durch diese Gemengenlage sterben die klassischen Kneipen nicht unbedingt aus. Aber es werden nur wenige überleben. Die Volkswirtschaft atmet jetzt schon -trotz mancher Unkenrufe- 10 Jahre.