Die Vowi war immer schon Herberge für junge aufstrebende Musiker, aber auch Musenort für altgediente Stars.
Sofort fallen mir Namen, wie KWS, 3/4 Weich, Friendly Fire, Hank Cash, Sven Väth und jetzt ganz neu die Ossinators ein.
Kategorie: Musik
Operette, Schlager und Volksmusik kommt hier nicht als Thema vor
Kuß
Die Vowi ruht in den stillen Wassern des Bieres. Wenig passiert und wenn doch darf ich hier nichts darüber erzählen. Deshalb gibt es nur ein Hoch auf die Muße:
Letztes Jahr erschien von Scout Niblett, einer leicht durchgeknallten Engländerin, die in den USA lebt eine CD mit Namen „This Fool Can Die Now“. Getragene Lieder bis brachialer Krach -zu meist nur Gitarre und Schlagzeug- zeichnen Scout Niblett aus. Sie läuft wohl unter der Kategorie Singer/Singwriter. Auf besagten letzten Album singt bei einigen Lieder, der nicht weniger verschrobenen Bonnie Prince Billy mit. Und in meinen Augen das beste Lied heißt „Kiss“. Hiervon gibt es eine offizieles Video und eines Live nur mit der Protagonistin und einem Schlagzeuger.
live in Toronto 23.04.2007
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=qHaqKoqWFsY&hl=en&fs=1]
Video mit Bonnie Prinze Billy 2007
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=0uDlvl7jNn8&fs=1]
Neil Young in Berlin
Sitzplatz-Konzert mit lebendigen Songs
Neil Youngs leider einziges Deutschland-Konzert der Europatour ’08 fand im ICC-Kongresszentrum in (West-)Berlin statt. Ein riesiger, hässlicher 80er(?)-Jahre-Bau im Ambiente einer mal schick gewesenen U-Bahn-Station mit Teppich-Auslegware.
Noch ein Wort zu den Sitzplätzen: Schon schlimm genug, dass man sich nicht vorne an die Bühne stellen darf, sondern gemäß Sitzplatz-Lageplan Tickets der verschiedenen Kategorien zwischen 71 und 117(!) Euro kaufen muss. Ein Ticket der Reihe 1 war dann aber ein Ticket der Reihe 15 oder 20, weil man vor die eigentlichen Sitzreihen noch ein paar Dutzend „Orchestersessel“ (ebay-Preis eines dieser Plätze: 406 Euro) gestellt hat.
Eingezwängt zwischen Alt-Fans (ein Fan, der meistens nicht viel jünger als Neil Young ist und Neil Youngs Musik gerne ganz jung – die „Klassiker“ – hören möchte, wegen der Erinnerungen? Kennt er die neuen CDs?) warte ich auf den Beginn des Konzerts und höre hinter mir einen Landsmann Neils Gitarren zählen mit dem Ergebnis: „Gugge ma, sieme sinns (Kuck’ mal, sieben sind’s)“.
Die Bühne ist teilweise bunt geschmückt mit Buchstabenkunst, der Flügel ist bunt angemalt. Im Lauf des Abends wird auch Neil Youngs Anzug bunt bemalt sein.
Nach der Vorgruppe (angenehme Singer-Songwriter-Lieder mit der sehr schönen Stimme von Pegi Young) kommt das einstündige Acoustic-Set. Mein Nachbar singt mit … brumm. Zum Glück ist die Anlage ziemlich laut und der Sound gut! Der Alt-Fan neben mir wundert sich, dass er nicht alle Songs kennt. Die Songs sind wie immer, wie alles, was ich live von Neil Young höre, von einer großen Intensität. Manche Lieder hören sich so an, als ob er sie zum ersten Mal spielt. Bei den Teilen mit den höheren Stimmlagen baut sich eine Spannung auf, die sich, wie ich finde, am besten bei den Liedern, die er nur mit der Gitarre begleitet, am besten zeigt.
Auf der Bühne steht ein Maler mit Hut auf dem Kopf, der es schafft, zwei Stunden lang eine Flugente (Acoustic-Set: schwimmende Ente, Electric-Set: Es folgen die Flügel.) zu malen. Auf der Suche nach dem nächsten Song geht Neil an ihm vorbei und schaut ihm über die Schulter.
Nach der Pause beginnt das Electric-Set mit „Mr. Soul“ und ich denke, jetzt geht’s richtig los! Ich hatte schon befürchtet, dass ich noch schunkeln muss, es wird auch öfter mal im Rhythmus geklatscht. Spätestens bei „Hey Hey, My My“ (zwar nicht mein Lieblingslied) muss ich ein bisschen Enthusiasmus zeigen – old men, erhebt euch!
Die Höhepunkte sind: „Down By The River“, „No Hidden Path“ (von der neuen CD „Chrome Dreams II“ und zuletzt „Rockin’ In The Free World“.
Alle Mitmusiker des Abends sind langjährige Weggefährten von Neil Young und haben eine wichtige Rolle in seinem Gesamtmusikwerk gespielt. Sowas wie eine Musiker-Familie; sie stehen bei den legendären Gitarrensound-Soli, die einen Song gut 20 Minuten lang werden lassen können, sehr eng beisammen.
Neil Young zeigt eine unglaubliche Stetigkeit, die ehrlich und unprätenziös erscheint. Er hat es nicht nötig, seine Musik zu konservieren, er muss nicht auferstehen, er macht ja auch keine Abschiedstouren – der Song lebt!! Vielleicht ist es das, was Neil Young mit „It’s all one Song!“ meint.
Vor Ort war exklusiv für die Vowi Pocahontas.
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=K5yYi6F3Uis]
Rauch auf dem Wasser
türkisch:
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=fcskbMviEwQ&rel=1]
japanisch:
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=BUJiI–56Pk&rel=1]
original
(allerdings in 1975-Version mit Tommy Bolin an der Gitarre, Glenn Hughes am Bass und 2. Gesang und David Coverdale am 1. Mikro):
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=zH8oUcZo1z0&rel=1]
Neue Beschallungen
Ab Donnerstag Klimmzüge
(Hände halten Stange nach außen fest und Arme werden ausgehängt) mit
Heaven Shall Burn
Iconoclast (Part One: The Final Resistance)
Misery Speaks:
Catalogue Of Carnage
Degradead:
Til Death Do Us Apart
oder besser yogisch atmen mit
Bonnie Prince Billy:
Wilding in The West
Dawn Mccarthy/ Bony Billy:
Wai Notes
Cat Power:
Jukebox
Alle CDs zum Kraftsport oder zum Meditieren sind im Musikladen in der Stiftstraße an der Zeil erhältlich.
PS:
Die neue Live-CD von Tocotronic ist natürlich auch empfehlenswert.
Hank C…
Die Hank Cash-CD gibt es in der Vowi zu kaufen.
Und für alle Groupies – den Leadgitarristen (rechts neben Günther vom Tannenbaum) gibt es auch manchmal am Tresen.
Hank Cash im www
Hank Cash in myspace
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=YBSAfUvjFjg&rel=1]
Led Zeppelin am 10.12. in London
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=QZxukPZ0pjA&rel=1]
Konzerte
Zeigen Sie mal Ihre Spielerlaubnis!
27.01. Killswitch Engage und The Haunted in Wiesbaden im Schlachthof
28.02. John Cale in der Batschkapp (28,-)
13.03. Caliban in der Batschkapp
14.03. Bonnie Prince Billy im Mousonturm (26,70)
02.04. Van der Graaf in Colos-Saal in Aschaffenburg (31,50)
09.04. Unearth, Colos-Saal in Aschaffenburg (17,-)
16.04. Blumfeld, Mousonturm (16,50)
28.04. Pothead, Coolosaal in Aschaffenburg (15,-)
16.05. Trivium, Annihilator, Wiesbaden im Schlachthof (27,-)
26.05. The Haunted, Frankfurt im O25
17.06. Peter Gabriel, Mainz in der Zitadelle (71,90)
01.10. Zappa Plays Zappa, Frankfurt in Jahrhunderthalle
04.10. Tocotronic, Offenbach im Capitol
07.10. David Sylvian, Offenbach im Capitol
25.10. Manu Chao, Ffm. Jahrhunderthalle (30,-)
Zwischen Gestern und Heute
Zwischen Gestern und Heute
ist nur wenig Raum.
Ein Zeitsprung genügt
und du bist am Ziel.
Was schließlich übrigbleibt,
wird schnell vergessen:
Tinnitus,
uneheliche Kinder,
Magersucht,
Alkoholismus,
Drogensucht,
ein, zwei Riffs
und eine Lücke…
Stammbaum der elektronischen Dance Music
Früher konnte ich immer S. V. fragen, wenn ich zwischen Techno, Trance, Vocal Trance, Chillout, House, Euro Dance, Hard Dance, Progressive, Goa-Psy Trance, Hard Core, DJ Mixes, Lounge, Ambient, Drum ’n‘ Bass, Classic Electronica, Breaks, Gabber oder Replay nicht richtig durchgeblickt habe. Heute kann ich am Tresen zwar in Erfahrung bringen, wie man in Norddeutschland Linsensuppe zubereitet oder, daß es in Japan neben dem imaginären Schwertkampf noch die reine Kunst des Schwertziehens gibt, in Sachen Beats ist es dagegen ruhiger geworden. Deshalb ist es gut zu wissen, daß es folgende Seite zur Weiterbildung gibt:
www.di.fm/edmguide
und dann weiter auf
Launch Ishkur’s Guide to Electronic Music!
klicken.
Dazu gibt es noch viele Hörbeispiele.