Wunder

20 Jahre voll mit Geschichten aus der Volkswirtschaft
Nr. 7: Wenn ich mich nicht mehr wundere, höre ich auf!

„Tag! Du bist weder Vera noch Karsten. Egal. Ich hätte gerne ein Kristall mit Sprite – eine Pauli oder Olaf-Schorle. Wie desinfiziert Ihr eigentlich so Sachen, die nicht passieren sollten?“

1999 schrieb ich folgendes ins Tagebuch:
Der Tresen ist ja eine Art Grenze, wo dahinter Bier gezapft, was dann davor getrunken und bezahlt wird. (Wenn diese Grenze verwischt, funktioniert das ganze System nicht mehr.) Daneben ist der Tresen eine Tribüne, um sich zu unterhalten, zu beschimpfen, Karten für den Ur-Faust anzubieten, einfach nur zu lesen, rumzubrüllen oder „Schnellfreundschaften“ zu schließen … Manchmal wird diese Tribüne zur Speakers Corner, wo einer oder eine ohne Punkt und Komma redet und redet und redet und dazu noch zu jedem Thema. Mich erinnert das immer am meinen vierjährigen Sohn, der auch immer versucht alle Gedanken sofort in Worte zu fassen. Was will ich damit sagen: Wenn ich mich nicht mehr über all das wundere, höre ich auf.

Ein Grund zum Wundern:

2003. Kann doch mal runterrutschen und dann hat man sie vergessen.

2003. Sie kann doch mal runterrutschen und dann vergisst man sie.

Ich kann dazu nicht mehr sagen, als dass die Unterhose am Ende der Schicht vor dem Tresen lag.
Ich weiß nicht wie sie dort hingelangt ist. Ich habe niemanden gesehen, der sich ausgezogen hat.

 

Mehr Horror als Wunder:

img_2543-1

2017. Puppe mit Gast.

„Ich nehme noch ein Kristall. Aber diesmal mit Sagrotan!“