Jurte

20 Jahre voll Geschichten aus der Volkswirtschaft
Nr. 6: Hoch hängende Trauben oder eine Jurte im Nordend

„Hast Du eigentlich Ayran? Dann nehme ich eine Heiße Milch. Gibt es nicht! Dann einen Roibuschtee.
Danke Vera!“

Um den 11.September 2001 eröffnete ein zweiter Laden der Kneipe im Nordend, „Ulan Bator“, nach der Hauptstadt der Mongolei benannt.

Logo entworfen von meinem Freund Jörg Stein

2001. Logo entworfen von meinem Freund Jörg Stein

Die Stadt wird als hässlich beschrieben. Das war nicht wichtig. Für mich klangen die beiden Worte gut und sie imaginierten nichts von der „Volkswirtschaft“. Das „Ulan Bator“ sollte einen anderen Sound bekommen. Heute ist dort der Zweitladen vom „Feinstaub“ mit Namen „Tiefengrund“.
Es war ein schöner Laden, der, wie gesagt, ganz anders als die Kneipe war. Wieder hatten meine Frau Claudia und mein Freund Jörg Stein maßgeblichen Anteil an der Optik. Kein Fußball, kein Gelsenkirchener Barock. Die Wandfarben, die Bilder, die Bänke, Stühle und Tische gaben den arg verwinkelten, aber zusammenhängenden Räumen eine gewisse Eleganz und Lässigkeit. Es war cool und trotzdem gemütlich.

2001. Entwurf und Idee das Ulan Bator.

2001. Erste Versuche.

Leider habe ich nur ein Foto. Dieses gibt den wirklichen Eindruck nur unvollständig wieder.

2001. Leider habe ich nur ein Foto. Dieses gibt den wirklichen Eindruck nur unvollständig wieder.

2001. Ein mongolische Flyer.

2001. Ein mongolischer Flyer.

Ulan Bator-Programm 11/2001
Ulan Bator-Programm 12/2001
Ulan Bator-Programm 01/2002
Ulan Bator-Programm 02/2002
Ulan Bator-Ende

Wir versuchten Cocktails zu mixen. DJs legten Goa auf. Später erkläre mir Sven Veith mal in der Vowi bei Bier und Gref-Völsings, was Goa eigentlich ist und wie geil es sei, den Sonnenaufgang vor tausenden Menschen auf Ibiza in seiner Funktion als DJ zu erleben. Ich erlebte mein Waterloo in vielen kleinen Scharmützeln. Die Verluste häuften sich. Ich konnte sie nicht verhindern, musste für sie einstehen bzw. sie verantworten. Mit dem finanziellen Grundkonzept, mit dem Vermieter, mit den Anwohnern, mit der schwierigen Zeit und ausschlaggebend untereinander gab es Ärger. Nach wenigen Wochen war Schluss. Was übrig blieb, war nicht vorhandenes Geld und dass Fopper und Nina die Kneipe gütlich verließen. Vera und ich blieben zurück und das Wissen, wie man es beim nächsten Mal besser machen kann.

„Tschüß. Sag Che einen lieben Gruß. Seine Darmstädter steigen in diesem Leben nicht mehr auf!“