Sonntag, 6. Februar 2000

Auch in die Vowi hält die „Linke Lust auf Aktien“, wie unlängst die taz titelte, Einzug. Ob Gäste oder Wirte, ob jung oder alt, alle kaufen und verkaufen zumeist über das Telefon. Nur wenige nutzen das Internet, obwohl es billiger und schneller ist. Manche handeln sogar jeden Tag. Immer wieder kann man am Tresen Gesprächen lauschen, wobei Begriffe wie Nemax, B2B, Volatilität oder Daytraiding fallen. Und es geht sogar soweit, daß man die Moral bei Firmen, die ihr Geld mit Atomstrom, Rüstungsgütern, Produkten der Chemischen Industrie verdienen, gar nicht erst stellt oder einfach abtut. Denn im Kapitalismus des 2. Jahrtausends agieren die Firmen so vernetzt global, daß man keine Chance hat, sich nicht die Hande schmutzig zu machen.

Ich sage, daß man dennoch fragen sollte nach Genfood aus der Agrobiotechnologie (Agrevo alias Aventis oder BASF), nach Medikamenten aus der Biotechnologie (Amgen oder Qiagen), nach der Atomindustrie (Viag oder Siemens), nach Waffen (KraussMaffay alias Mannesmann alias Vodafone oder Raytheon alias Texas Instruments Defense).

Außerdem gibt es doch viele Gewinnbringende Anlagemöglichkeiten, wobei man sich neben dem besseren Gewissen dennoch schadenfroh an einem hohen Kurs weiden kann: Als ein Beispiel hätte ich ein Linux-Zertifikat anzubieten (WKN: 451380, Emissionstag 24.02. ab 100 Euro). Linux ist ein kostenloses Betriebssystem für Computer und steht in Kongruenz zu Microsofts Windows 95/98/2000. Der Pinguin ist das Symbol von Linux und beim Klicken darauf kommt Ihr direkt zu Linux. Es läuft wesentlich stabiler und ist, vorausgesetzt man hat es installiert, sehr vielfältig in seinen personellen Anwendungen.

Euer IM Vowi