Hybris

Sich selber richtig einschätzen zu können, ist eine Gabe. Sich zu unterschätzen ist nicht immer hilfreich. Sich zu überschätzen, läßt Ehrgeiz vermuten, geht aber selten gut bzw. läßt tief blicken.

Eine wirkliche Geschichte:
Ein gewonnenes Eintrachtspiel ist zu Ende. Die Gäste bezahlen und gehen. Immer wieder kommt es zu kleinen Diskussionen über das Gesehene.
Ein Gast schimpft über eine ausgelassenen Torchance eines Eintrachtspielers. (Er schimpft oft und weiß vieles besser.) Dem Wirt platzt ein wenig der Kragen und erwidert ihm in Anspielung auf seinen gut sichbaren Bauchansatz, dass er mit dieser „Kuller“ ebenso kein Tor gemacht hätte. Der Gast ist ein wenig verwundert über die mittlere Dreistigkeit des Wirtes und meint, dass er das Tor auch mit Bauchansatz getroffen hätte. Jetzt fragt der Wirt, warum er bei diesen Qualitäten nicht Profifussballer geworden ist. Daraufhin antwortet der Gast (im vollen Ernst), dass er eben andere berufliche Pläne hatte.
Dies ist ein gelungenes Beispiel für eine Hybris, welche Wikipedia neben der eigentlichen Bedeutung auch als bildungssprachlicher Ausdruck für Vermessenheit und Selbstüberhebung erklärt.