Elektrische Volkswirtschaft

Seit mehr als 14 Jahren gibt es die virtuelle Volkswirtschaft in Gestalt von www.vowi.net
Mein Freund Jörg Stein, der nicht nur das Logo der Volkswirtschaft erfand, bastelte 1999 die verschiedenen Seiten um den virtuellen Bierdeckel. Zum 10jährigen Bestehen der Volkswirtschaft 2007 wurde die Seite um den Vowi-Blog Schluß mit Romantik neu gruppiert. Das Herzstück ist seitdem der Blog mit allen Beiträgen, seien es Texte, Fotos, Videos, Rezepte oder Termine. Am Rad der Seite finden sich Links zu den alten Seiten, die unterteilt waren in Rezepte, Bilder in der Vowi, Fotos usw.
(Heutzutage im Jahr 2013 gehören Auftritte bei Twitter, Facebook und eine mögliche Vowi-App zum virtuellen Leben. Twitter hat faktisch keine Bedeutung. Über Facebook erreiche ich schnell viele potentielle Gäste. Nutze es aber ausschließlich, um Veranstaltungen bekannt zugeben. Vielleicht könnte man mit einem zukünftigen Vowi-App sich Twitter und Facebook ersparen.)
Am interessantesten ist das alte Tagebuch (Rubrik: Neues 1999-2006). Hier findet sich die Blaupause zur Autobiographie der Volkswirtschaft und ebenso zum Vowi-Film Einer geht Immer! von 2007/09.

Das Motto meiner Arbeit kann man einem frühen Eintrag vom Sommer 1999 entnehmen:
„Der Tresen ist ja eine Art Grenze, wo dahinter Bier gezapft­, was dann davor getrunken und bezahlt wird. (Wenn diese Grenze verwischt, funktioniert das ganze System nicht mehr.) Daneben ist der Tresen eine Tribüne, um sich zu unterhalten, zu beschimpfen, Karten für den Ur-Faust anzubieten, einfach nur zu lesen, rumzubrüllen oder „Schnellfreundschaften“ zu schließen … Manchmal wird diese Tribüne zum Speakers Corner, wo einer oder eine ohne Punkt und Komma redet und redet und redet und dazu noch zu jedem Thema. Mich erinnert das immer am meinen vierjährigen Sohn, der auch immer versucht alle Gedanken sofort in Worte zu fassen. Was will ich damit sagen:
Wenn ich mich nicht mehr über all das wundere, höre ich auf.

PS: Das ist jetzt ein heikler Punkt. Denn soeben habe ich mich selbst zitiert bzw. mich selbst historisiert. Höchste Zeit aufzuhören? Aber wie bzw. von was lebe ich ohne Euch?

1. Möglichkeit: Modell-Rock’n Roll:
Einfach immer weitermachen. Zwar hat man sich längst überlebt, aber man ist ein Denkmal, dass sich die Leute gerne ansehen.
2. Möglichkeit: Modell-KVDR:
Vererben, allerdings will mein Sohn nicht.
3. Möglichkeit: Modell-Klassikerverhalten
Immer sagen, dass man aufhören will, aber trotzdem weitermachen.
4. Möglichkeit: Modell-Zitrone:
Solange es Saft gibt, pressen = weitermachen.
5. Möglichkeit: Modell-Mythos:
Eines Tages während der Öffnungszeit so tun, als ob man in die Küche geht, sich dabei raus schleichen und den offenen Laden samt Gäste auf nimmer Wiedersehen den Rücken kehren.