Sonntag, 14. 7. 2002 (betaversion)

Im Osten nichts neues – naja – schwer zu beantworten diese rethorische Frage. Bei meinem Treffen mit meinem ehemaligen Führungsoffizier in den neuen Bundesländern besuchte ich nicht nur Leipzig sondern auch den (Ost-) Harz.

Über die Bäcker dort hatte ich, so war mir, schon an früherer Stelle berichtet. Der Kuchen und die Brötchen sind gut bis einzigartig und nicht zu vergleichen mit den hießigen Schaans, Eiflers und Kamps. Immer noch wird viel gebaut in Leipzig. Die Stadt ist schön geworden und sicher wieder lebenswerter als vor 1989.
Auf dem Wege in den Harz ging mein Weg durch die Leipziger Tieflandsbucht und Sachsen-Anhalt. Nahe der Saale verließ ich die Autobahn und fuhr über die Käffer der Region. Von was man dort leben kann und was man eigentlich den ganzen Tag treiben soll, ist mir nicht klar geworden. Neben vielen Windparks finden sich noch große Felder – die heute von weit weniger Menschen bewirtschaftet werden, als zu LPG-Zeiten.
In Wernigerode am Rande des Harzes gelegen, übernachtete ich im Gasthaus „Zur Tanne“ (Günther der Wirt des „Tannenbaumes“ ist übrigens aus diesen Bundesland). Die Innenstadt ist voller gut erhaltener Fachwerkhäuser. Unweit der Stadt steht das Schloß auf einem Berg. Es erinnert an ein Märchen, wie Dornrößchen. Neben mir waren hier viele eher ältere Urlauber aus den neuen Ländern. Oft haben die Männer kultivierte Bierbäuche und genauso, wie ihre Frauen enden die Frisuren in Höhe der Ohrläppchen. Sehr attraktiv!
Zum Brocken führt eine Schmalspurbahn und angelangt auf den früher uns nicht zugänglichen Berg gab es natürlich eine leckere Soljanka, die es in den neuen Ländern scheinbar im Eimer im Großmarkt gibt.
Der Höhepunkt meiner kurzen Reise war ein Eisbecher im ältesten Cafe am Platze. Ich aß einen Schweden-Eisbecher bestehend aus Vanilleies, Apfelmus und Eierlikör. Verfeinern kann man ihn noch mit Sahne und Schokostreuseln. Übrigens gab es für meinen mitgereisten Sohn auch einen Lerneffekt. Er kann jetzt auch auf Sächsisch „Ruiuudti Föhlör dtu bis‘ dr‘ bästä Mahn!“ intonieren.

IM Vowi