Kategorie: Ulan Bator

Ableger 2001/02 der Vowi, verwand, nicht sehr ähnlich

Sonntag, 01/07/2001



Ulan Bator
von Irene Mitterer

Der Lindwurm wohnt in Klagenfurt
im Lande Jo da lebt der Kurt
Der Steffl ist in Wien zuhaus
Im Keller wohnt die graue Maus

Am Strande sich die Muscheln aalen,
im Wasser schwimmen rote Quallen.
Die Katz lebt auf der Ofenbank
die dicke Spinne drauß’t am Gang.

Die Schnecke in den Blättern sitzt,
der Skorpion in der Wüste schwitzt,
wo aber lebt der Alligator?
Mir scheint der wohnt in Ulan Bator.


Euer Kameltreiber



PS:
Ein freudiges Doppelereignis am gleichen Tag, allerdings um 12 Stunden verschoben, konnten wir am Freitag, den 29/06/01 beobachten. Zu beiden Ereignissen unsere herzlichsten Glückwünsche und irgendwie bleibt alles in der Familie:
Rebbeca und Hans heirateten gegen 10.30 Uhr
Claudia (die Schwester von Hans) brachte knapp 10 Stunden später Moritz (50 cm, 2770 g), den Sohn Martins zur Welt

Sonntag, 17/06/2001



Die Vowi ist ja bekanntermaßen eine Anleger-Kneipe – nur wird seit dem starken Kursverfall bei weitem weniger darüber gesprochen: man sitzt aus oder ärgert sich schwarz oder will nie wieder etwas mit der Börse zu tun haben. Nichtdestotrotz gibt es interessante Wertpapiere, die durchaus steigen können und dabei dem Manchester-Kapitalismus -Ihr alten Marxisten- nicht ausschließlich huldigen. Hier wären Firmen, die sich mit alternativen Energiequellen wie Brennstoffzellen- oder Solarenergie beschäftigen, zu nennen. Eine zentrale Anlaufstelle, um mehr über solche Wertpapiere zu erfahren, ist Öko-Invest in Wien. Sie sind Mitinitiator des Nax (so ’ne Art best of, nach ökologischen und sozialen Kriterien ausgewählte Firmen). Jetzt endlich gibt es ein Index-Paier, was den Nax darstellt. Eine lohnende Investition, wie mir der Chef von Öko-Invest, der am Freitag in der Vowi zu Gast war, bestätigte.

Am Montagabend ist Kreisversammlung Bü 90/Grüne in Frankfurt. Die Frage lautet: Soll mit der Frankfurter CDU zusammengearbeitet werden oder nicht. Übersetzt heißt diese so: Kann man, wenn man im Dreck arbeitet, schmutzig werden? Ich bin mir selber unschlüssig. Was denkt Ihr Bürger und BürgerInnen draußen im Lande?

In einer Serie über Rechtsextremismus in unserem diesem Lande vom MDR, die zurzeit in der ARD zu sehen ist, wurde behauptet, daß es Ende der 80er Jahre in der DDR eine landesweite rechte Szene gab. Vornehmlich rekrutierte sie sich aus Fußballfans, die eine zeitlang regelmäßig Krawalle am Rande der Fußball-Oberliga provozierten. In einer damals geheimen Studie im Auftrag des MfS und der SED wude dies auch eingestanden. Daraufhin ging man vermehrt gegen Rechte bzw. Skinheads vor. Sie wurden größtenteils in drei DDR-Gefängnisse gesteckt, wo unter anderem ehemalige Nazigrößen einsaßen. Die jungen und alten Nazis verstanden sich bestens. 1990 gab es in der freien DDR eine Amnestie, die viele junge rechte Gewalttäter auf freien Fuß setzte. Die Rechtsrextremen aus der BRD, die unklaren Verhältnisse in der DDR kurz nach der Wende und die Hilflosigkeit der Polizei führten dann in den neuen Bundesländern zu den Zuständen, die wir in Hoyerswerda und Rostock gesehen haben.
Ich muß zugeben, daß ich dies noch nie so gehört habe und Zweifel habe, ob diese Interpretation stimmt.


Euer Gesellschaftskunde- (früherer Staatsbürgerkunde) Lehrer



PS: Zu Manu Chao gibt es noch Karten (DM 48,-). Es lohnt sich sicher!

PS: Interesanterweise ist die angekündigte Schwangerschaft der Vowi per Ultraschall von regelmäßigen Lesern dieser Rubrik ins wahre Leben gedeutet wurden. Unser Nachwuchs besteht aber aus einer Keller-Bar-Kneipe im Nordend auf der Friedberger 116. Wir wollen neben der Vowi dieses neue Baby behutsam heranwachsen lassen und es ein wenig mit Kunst und Kultur füttern (Musik, Bilder, Fotos, Kleinkunst, Video, Feten, mp3 usw.). Die Vowi als Mutter macht mit ein paar Veränderungen so weiter, wie gehabt. Ab nächsten Monat wird an dieser Stelle regelmäßig über die Fortschritte unseres Babies zu lesen sein, was ja Geburtstermin Ende August hat.

Sonntag, 11/02/2001

„War’s der 2:0 Erfolg der trainerlosen Frankfurter Eintracht oder der Latin Jazz der „4 too easy“ – Mannschaft? Die Stimmung in der Vowi am Abend des 4. Februars 01 war noch ausgelassener als sonst. Zweieinhalb Stunden Musik, bei der das Publikum mitging und mit viel Applaus die erste Veranstaltung dieser Art im neuen Jahrhundert hier begleitete. Mittlerweile ist die Vowi dabei, sich zum Musentempel in Bockenheim zu mausern; nicht nur, daß neue Bilder in der renovierten Kneipe hängen, es sind auch regelmäßige Musikveranstaltungen im kleinen, intimen Rahmen geplant. Größeres, wo es wesentlich lauter zur Sache gehen soll, ist erst in einer neuen Musikkneipe angedacht, wie mir Karsten, einer der Vowi-Wirte, erzählte, die in der Beta-Version den Namen „die elektrische volkswirtschaft“ (e-vowi.de/com) trägt. Allerdings, so Karsten, ist noch nichts spruchreif.

Diesmal spielten diese vier Jazzmusiker – durchaus nicht zu leicht- wie man ihrem Bandnamen nach vermuten könnte,- auf: Hartmut Prescher Tenorsaxophon, und seine Kumpanen am Bass, dem Piano und dem Schlagzeug. Aus ihrem vielseitigen Jazzrepertoire wählten sie für diesen Abend klassische Kompositionen im Bossa-Nova-Rhythmus, die man kennt, auch einige Stücke im kräftigeren Sound des Swings der 30er und 40er Jahre. „Sich erinnern, was gut ist“; so steht’s auf ihren Programm; und so steht’s auch im Programm der Vowi, ob es sich um die stets hausgemachte Küche des Lokals oder die eher rar gewordenen Erfolge der Frankfurter Eintracht bezieht.

Man kann gespannt auf den nächsten Musikabend in der Vowi sein. Angefragt ist bei einem Duo aus Kontrabass und Cello. Diese beherrschen die Klassik wie den Jazz. Bekannt sind sie aber für ihre Marlene Dietrich-Adaptation.“

Volker Luley für die Vowi