Petite Cuisine, 04.02.21

Fab hat für heute wesentlich sein Hände im Spiel. Vielen Dank! Seine beständige Hilfe, Nachfrage und Unermüdlichkeit ist mir eine große Hilfe!

Das Wildschwein, wie das Reh, am 20.02. zur VC, kommt aus dem Waldladen vom Forstamt-Wolfgang. Es war bereits geschnitten. Beim letzten Wildschwein hatte es Fab selber geschnitten und größer belassen. Sieht besser aus. Wirkt aber als, ob weniger auf dem Teller ist. Diesmal ist es mundgerechter.
Es gibt bereits einige Bestellungen. Fab hat mit meiner geringen Hilfe vier kg zubereitet. Bitte gebt Bescheid, wenn Ihr dabei sein wollt.
Der Gemüsegulasch ist aus Spitzkohl, Möhren, Sellerie und Kohlrabi. Alles wird fein geschnitten oder gehoben. Mit ganz geheimen Gewürzen ohne Öl angebraten und dann mit Gemüsebrühe abgelöscht. Es köchelt. Die Brühe verdampft. Der Geschmack bleibt (hoffentlich). Einen Teil des Gemüse-Gulasch gebe ich zum Wildschwein. Den anderen Teil gibt es mit den Korkenzieher-Nudeln als vegetarische Variante. Alles wird nachgewürzt u.a. mit Thymian und natürlich Salz. Ich salze mittlerweile weniger. Kann man ja immer selber nachlegen. Je älter ich werde, desto mehr verstehe ich den Satz „Weniger ist mehr!“. Auch auf Bezug zum Salz. Immer auf der Suche nach dem eigenen, dem Kern, dem eigentlichen Geschmack, dem ontos on. Weniger Salz in der Suppe könnte heißen, den Geschmack des Gemüse darin zu erkennen. Oder am Beispiel Johnny Cash. Seine letzen von Rick Rubin produzierten Alben waren befreit von einer Patina aus Geschmacksverstärkern endlich der eigentliche Kern seiner Musik. Mittlerweile kann ich sogar bei Bob Dylan, der mir immer zu anstrengend, zu ernst, zu „versalzen“ schien, einen „salzlosen“ Kern entdecken. Ganz groß im Weglassen war Miles Davis. Der salzte mir einem Trompetenton einen ganzen Eimer Suppe.

Ein Gast wies mich darauf hin, dass in unmittelbarer Nähe vom Forstamt in den 80er Jahren sehr prominente Nuklearfirmen residierten. Ein, zwei Kilometer vom Forstamt befindet sich bis heute ein Gewerbepark. An diesem bin ich vorbei gefahren. Und dort waren sie alle. Bis heute sind noch ein oder zwei Firmen hier, die sich im weitesten Sinn mit Atomstrom und was dazu gehört(e), beschäftigen. Am bekanntesten war die Firma Nukem. Zum Glück hat sich seit dieser Zeit vieles verändert, weil so manche, die heute vielleicht dicker, grauer oder einfach nur älter geworden sind, sich dafür eingesetzt haben, dass in Deutschland in absehbarer Zeit kein Atomstrom mehr hergestellt wird. Mit dem Müll, der dadurch entstanden ist, müssen wir leider leben.

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