-Habe ich schon bezahlt?-
Der Wirt nickte.
M. hörte schemenhaft die Stimmen am Tresen. Es waren die üblichen Verdächtigen.
Neben ihm saß deklamierend ein Unbekannter. Dieser wollte mit quantenphysikalischen Prozessen die Welt retten. Er wirkte mit Schirmmütze und dem erhobenen Zeigefinger wie ein Agitator. Die Schirmmütze erinnerte M. an Lenin. Ob Lenin genauso laut gewesen war? M. schaute auf das Buch, welches der Unbekannte neben sich liegen hatte.
„Wie der Stahl gehärtet wurde“ von Nikolai Ostrowski. Noch nie gehört. Klang mehr nach musikalischer Schwerstarbeit oder Arbeiterbiographie.
-Du hast vor fünf Minuten mit zwei Zehnern bezahlt.-
Der Wirt lächelte.
Zwischen den Jahren, 26.12.24
-Habe ich schon bezahlt?-
Der Wirt nickte.
M. hörte schemenhaft die Stimmen am Tresen.
Es waren die üblichen Verdächtigen.
Neben ihm saß deklamierend ein Unbekannter. Dieser wollte mit quantenphysikalischen Prozessen die Welt retten.
Er wirkte mit Schirmmütze und dem erhobenen Zeigefinger wie ein Agitator. Die Schirmmütze erinnerte M. an Lenin.
Zum Foto:
Es ist eine Ehre in der Karl-Marx-Buchhandlung neben Patti Smith (spielt 2025 in Ffm.), Dirk von Lowtzow (Tocotronic), und Testcard, einer popkulturellen Reihe, die viele kennen, aber keiner liest, zu liegen. Allerdings entblößt sich die popkulturelle Schande nur wenige Zentimeter weiter. Damit bringt das Foto, die Schwierigkeit über Musik zu reden, auf den Punkt. Was darunter alles abgelegt wird, passt auf keine Kuhhaut, wenn man sie nicht in dünne Streifen schneidet und damit ein Gebiet umzäunt und es Pop bzw. Karthago genannt hätte. Im Buch Magnetizdat geht es um einen Grashalm auf der Popkultur-Wiese. Thema sind in erster Linie selbstaufgenommene Kassetten und deren Vertrieb in der DDR. Mit einem Interview ist dort auch meine Band vertreten, weil wir auch selbstaufgenommene Kassetten vertrieben hatten. Besagtes Buch behandelt ein Pop-Fußnötchen der DDR-Popgeschichte innerhalb einer Subkultur, innerhalb einer ganz bestimmten Zeit. Das Buch wurde in einer Vortrags-Reihe über die Zeit vor und nach ’89 der DDR/Neuen Ländern vorgestellt. Ich fand die gesamte Reihe schrecklich. In ihr wurde Geschichte und deren Geschichten bewusst vertauscht, weggelassen, relativiert und neu besetzt. Dabei wurde so oft „genau!“ gesagt, dass ich es nicht mehr gezählt habe. Genau-so habe ich nicht mehr zugehört, wenn auf den akademischen Werdegang der Organisatoren der Reihe sehr genau eingegangen wurde. Die Stiftung zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur gab für die etwa 10x Veranstaltungen € 18000,-. Die Stadt Ffm., in Form des Kulturdezernates, gab auch Geld. Auf meine Frage, wie viel es war, wurde mir geschrieben, von weiteren Fragen zu lassen. Man hätte jetzt anderes, wichtigeres, zu tun.
Die beiden hinter der Reihe haben nicht auf meinen Einwand reagiert. Wie überhaupt das Interesse an der Reihe überschaubar blieb. Weder medial noch in Frankfurt.
Dies beruhigte mich.
Dennoch, ich stehe – in der Grundstellung des Boxers -, jederzeit bereit mich dagegen zu wehren.
Die DDR ist schon lange tot, aber irgendwie stinkt sie immer noch.
(Zitat eines Musikers, nach einem Zitat von Frank Zappa)
Zusammengefasst:
Unfassbar, aber wahr.
Zum Glück interessiert es niemanden – nur ich randalierte dagegen verbal.
Zwischen den Jahren, 25.12.24
Zwischen den Jahren, 24.12.24
-Habe ich schon bezahlt?-
Der Wirt nickte.
M. hörte schemenhaft die Stimmen am Tresen.
Es waren die üblichen Verdächtigen.
Zwischen den Jahren, 23.12.24
-Habe ich schon bezahlt?-
Der Wirt nickte.
Zwischen den Jahren
Zwischen den Jahren in der Vowi
Petite Cuisine, 19.12.24
Ab 2025 gibt es die Vowi virtuell auf Instagram, auf www.vowi.net und per Mail.
Mit den Facebook-Seiten mache ich Schluss.
Petite Cuisine, 17.12.24
Bei Gionata
Umso mehr glänzte inmitten all dieser Unsauberkeit die korrekte Eleganz G… Er hatte die Reise auf einem Roller gemacht. Und da er eine halbe Stunde vor all den anderen in der Economia angelangt war, hatte er Zeit gehabt, den Stand des Bitcoins zu valuieren, das Gesicht sich zuwachsen und die weiße Krawatte zu wechseln. Als er sich bei Gionata schweigend seinen Aperitivo orderte … hatte er sich einen Moment lang im Spiegel seines Aperitivos betrachtet und sein Aussehen für gut befunden.
Hier in in der Economia bei Gionata musste er nicht hoffen. Hier vielmehr war er am Ziel seiner täglichen Rastlosigkeit angekommen.
Guiseppe Tomasi di Lampedusa, Der Leopard, S. 65 + Ich