Sonntag, 4. 8. 2002

Seit Samstag gibt es in der Vowi neue Bilder an den Wänden zu bewundern. Der Leipziger Maler Jörg Bock, der schon einmal ganz am Anfang unserer Kneipengeschichte seine Sachen ausstellte, zeigt Werke, die sich mit der griechischen Mythologie befassen. Hier erst einmal die Sagen:
In Aktäon geht es darum, wie besagter Aktäon bei der Jagd die badende Göttin Artemis und ihre Nymphen überrrascht. Aus Zorn verwandelt sie ihn in einen Hirsch, der dann von seinen Jagdhunden zerissen wird.
Auf dem dreiteiligen Prometheus (wobei aus Platzgründen nur zwei Bilder hängen) wird erzählt, wie Prometheus unter den Titanen (Zeus und Konsorten) rebelliert, um den Menschen, die er vorher erschaffen hatte, zu helfen. Er bringt ihnen das Feuer und wird zur Strafe, da er zu eigensinnig ist, im Kaukasus an Ketten gebunden. Dort frißt ein Adler die nachts ständig wachsene Leber des Prometheus. Schließlich wird der Adler von Herakles, dem Super-Helden der grieschichen Sagen getötet und Prometheus verliert seine Göttlichkeit.
Troja, wo sich zehn Jahre lang Trojaner und Griechen um die schönste Frau der Welt Helena Kreig führten und wo schließlich die Griechen mittels einer List -dem Trojanischen Pferd- die Stadt eroberten.
Das Bild die Sirenen erzählt eine der Irrfahrten des Odysseus, der nach der Schlacht um Troja nach Ithaka in seine Heimat will. Dabei muß er auch die Klippen umfahren, auf den die Sirenen mit ihren herrlichsten Stimmen versuchen, die Seefahrer in den Wahnsinn zu stürzen. Odysseus stopft sich Wachs in die Ohren, läßt sich an den Mastbaum binden und übersteht die Gefahr.
Die Radierung Philotektes ist der Hintergrund, daß Philotektes von Herakles, einem anderen griechischen Held, als Dank dessen Pfeil und Bogen erhält. Nur mit diesen, so die Weisagung eines Sehers können die Griechen Troja einnehmen. Allerdings ist Philoktetes, weil er soviel überlriechende Wunden hat, nicht nach Troja mitgenommen, sondern auf einer Insel unterwegs gelassen wurden. Nun wird er dennoch nach Troja gebracht, tötet Paris im Zweikampf und die Griechen gewinnen die Stadt Troja.
Jörg Bock erzählt die Sagen in seiner eigenen typischen Lesart. Hier wird das Boot des Odysseus zum Papierboot und die Sirenen sind Oben-Ohne-Ladies. Das trojanische Pferd auf dem Troja-Bild ist ein Kinderdreirad. Die Menschen, die Prometheus erschafft, sind Playmobilfiguren. Und schließlich erfolgt die Verwandlung des Aktäon in einen Flaschenöffner mit Hirschfuß. So übersetzt und interpretiert der Maler die alten Stories, indem er sie als Gerüst nimmt und mittels neuer Figürlichkeiten deutet er das Ganze um. Nix verstehen!? Schaut sie Euch an, die Bilder.

Jörg Bock-Dahmen

IM Vowi