Wolfgang Welt

Da ich in letzter Zeit viel über Gliedsteife, Sex in Kneipen, Selbstbefriedigung und Alkoholismus erfahren habe, ist mir -ich glaube im DLF- ein Autor in Erinnerung geblieben, der als Heimat-, wie als Popschriftsteller gilt, aber natürlich keiner ist. Mittlerweile bei Suhrkamp veröffentlicht, aber dennoch als Nachtpförtner sein Geld verdient. Wolfgang Welt könnte auch in der Vowi sitzen und die ewigen Themen auseinandernehmen. So raucht, arbeitet und schreibt er in Bochum und nicht in Bockenheim.

Die ersten Sätze aus seinem Roman
Doris hilft:

„Kaum aus der Psychiatrie entlassen, holte ich mir auf mei-
ner Mansarde einen runter. Im Marienhospital hatte ich
keinen Steifen gekriegt, was wohl an dem Hängolin lag,
das die mir in den Kaffee gegeben hatten. Nun ging es wie-
der, und es kam gut, kam sehr gut. Ich fragte mich, ob der
jahrelange Sex mit mir selbst dazu geführt hatte, daß ich
plemplem geworden war. Aber dann müßten ja alle katho-
lischen Geistlichen und Junggesellen ohne Freundin reif
sein für die Klapsmühle. Sind sie es nicht auch?“