Vor zehn Jahren im Mai
verstarb Olaf, Gast von Beginn an, Erfinder der Pauli-Schorle,
sein Rad hochtragend, im Treppenhaus zu seiner Wohnung, von der Vowi kommend, im übertragenen Sinne an Herzschmerzen. Andi, sein Nachbar und durch Olaf ebenso Gast der Kneipe, war zu Stelle, konnte noch Erleichterung verschaffen, schlussendlich kam jegliche Hilfe zu spät.
Biologe, Pauli-Fan, selten laut, meistens allein. Vielleicht zu viel gesumpft, sicher nicht auf seine Körper-Signale hörend, auf jeden Fall viel zu früh gegangen, dabei ein Loch gerissen.
Den Schmerz und die Unfassbarkeit, die sein plötzlicher Tod hinterließ, bewirkte ein Zusammenrücken und Insichgehen mancher Stammgäste. Eigentlich hatten wir alle uns vorgenommen, einmal zu seinem Grab weit oben im Norden zu pilgern. Nach zehn Jahren steht das immer noch aus. Mehr Phantasie am Tresen als Wirklichkeit. Passt irgendwie, denn es war immer ein weiter Weg zu Olaf voller Nebel oder Pyrotechnik. Seine Wortkargheit, seine gewolltes Alleinsein, als Sich-Nicht-Einlassen auf andere Menschen, bewegten eine so nicht erwartete Trauerfeier in der Kneipe. In Anwesenheit seines Bruders, Kollegen, Kneipen- und Fußballkumpels gab es einen würdigen, trinkfreudigen, dennoch intimen Abschied, wo er dann doch im Mittelpunkt stand und gewürdigt wurde. Sogar Pauli gewann an dem Tag wieder. Er hätte sich gegen solche Feiern gesträubt. Wäre wohl nicht gekommen. War ja auch nicht, leise sitzend, mehr da.
Grüße Olaf!
Nicht vergessen! Nicht mehr hier!
07.05.2013
26.05.2013
28.01.2017
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