Sonntags ist zu ohne Toshiba

Familienfoto

Es hat im Alter angefangen leise zu surren. Selbstgespräche eben. Uns Alten ist es nicht aufgefallen. Die Jungen wunderten sich darüber. Das Gerät, der Fernseher, die Glotze war empfangsbereit und Überbringer der Nachricht.
Mit den modernen Errungenschaften, die durch die Luft sprühen, konnte er nichts anfangen. Er war virenfrei. Es gab anderes, was uns ängstigte. Dies lasen wir per Videotext. Auf den starrten wir, damals in der 2. Liga, als Montero gegen Waldhof das 0-1 erzielte. Genauso auch, als die Bilder rauchten, ein Jahr früher.
Ein fußballerisches Burnout durch ständige Übertragungen unserer Lieblingssportart gab es nicht. Mit Sky wurde in den Kneipen auch mehr verdient, aber nicht alles gezeigt. Wir waren froh über die automatische Aktualisierung des Spielstandes im Videotext. Mannschaften, Spielstand, Torschütze, Minute. Reicht aus. Heute reicht es noch immer, dennoch wird alles schlimmer. Und am schlimmsten wohl ab November. Selbst geboostert halten wir das nicht aus. Dagegen hilft eigentlich nur abschalten. Nur mit welcher Fernbedienung?
Verabschieden wir Dich jetzt, Du Teil eines japanischen Großkonzerns, der auch Nuklearanlagen auf- und abbaut. Wo Du den Rest Deiner Tage verbringst, lässt sich nur vermuten. Aktuell im Kofferraum, morgen auf den Werkhof vom FES am Günthersburgpark, dann zwischengelagert abgewrackt im Golf von Bengalen. Aus den Augen, nicht aus dem Sinn.
Übrigens sonntags ohne Eintracht bleibt die Vowi zu.