Ein guter Nachbar der Vowi nimmt Abschied: Das Karl-Marx-Antiquariat hat zugemacht. Petra, die Chefin, und indirekt auch ein Exmitarbeiter des Antiquariates, der bis vor kurzem als Vizekanzler tätig war, verlassen Bockenheim bzw. Berlin. Wir wünschen alles Gute!
Wer weiß, was kommt?
Auf jeden Fall kommt am 30.09. die neue Neil Young-CD heraus; sie soll ein ruhiges und wie fast immer souveränes Werk sein, „Prairie Wind“. Ebenso könnt ihr eure Aufmerksamkeit auf die neue Element of Crime „Mittelpunkt der Erde“ richten, wobei Sven Regner auf allen dazu veröffentlichten Fotos ziemlich versoffen aussieht.
Früher gab es Gäste und auch diverse Chefs, welche ganz gerne die Lindenstraße im Fernsehen anschauen wollten. Dies war mir schon damals unverständlich, denn wie kann man nur so viele Probleme, Krankheiten und Schicksalsschläge auf einmal haben und ertragen. Mich erinnerte die Lindenstraße an die Lied-Schlager von Marianne Rosenberg:
„Marlen, einer von uns beiden muss nun gehen“ oder
„Er gehört zu mir, wie sein Name an der Tür“.
Man nehme ein banales Ereignis oder eine Extremsituation, überhöhe sie durch Dramatik, Darstellung oder penetrante Wiederholung und löse sie letztendlich nie auf, so dass die Spannung erhalten bleibt. Na gut, ich bin ja kein Chef!
Letztens aber wollte ein Gast die Telenovela „Verliebt in Berlin“ sehen. Und da hörte bei Karsten, aber auch bei allen anderen Kollegen, der Dienst am Kunden aus. So ein Sch… wird in der Vowi nicht gezeigt. Hier wird das Rezept der Lindenstraße, die dagegen wahrscheinlich Hochkultur ist, auf die Spitze getrieben. Eine märchenhafte, an Banalität kaum zu überbietende Handlung bläst sich tagtäglich von alleine auf. Allerdings platzt die Geschichte nie auf, dazu hat sie zuwenig Luft. Hier kann man wahrscheinlich nur die Hitparade der Volksmusik als die ewige Sehnsucht nach der Heilen Welt zitieren oder als Soundtrack veröffentlichen. Wer es braucht, aber nicht in der Vowi -Punkt-.
Als Alternative hätte ich die Aufforderung am Bornheimer Friedhof anzubieten:
Sehnsucht fuer alle – hinterm Bornheimer Friedhof faengt sie an
Jan Zimmermann