Schwafelbacken-Torturen

Von Frank Zappa gibt es ein Lied „The Torture Never Stops„, zu deutsch „Die Qual Hört Nie Auf“. Darin geht es um eine Art Kerker, in dem sich ein Fürst der Finsternis gütlich an den Gefangenen hält. Untermalt wird das Lied von orgiastischen Frauen-Schreien. Auf die Vowi übersetzt, bedeutet der reine Liedtitel anstatt Qual -Schwafelbacke- „Die Schwafelbacke hört nie auf„. Zu ertragen sind Schwafelbacken, wenn sie eine andere Schwafelbacke zumeist am Tresen finden und sich so gegenseitig voll-labern.
Ein Beispiel gefällig:
Zwei wildfremde Menschen unterhalten sich vielleicht eine dreiviertel Stunde. Dabei erzählt eine Schwafelbacke der anderen, dass er ein Jahr in Spanien gelebt hat, fünfzehn Jahre von Aktien gelebt hat, dabei von seiner marokkanischen Freundin über den Tisch gezogen wurde, die Party-Verkleidung von diesem Sohn von der Diana oder so nicht so schlimm fand, manchmal über 24 Stunden arbeiten muss und dabei auf allen Schlaf verzichtet… Der eine nahm dabei vier Pils und zwei Ouzo, der andere begnügt sich mit vier kleinen Pils.

Die perfidere Schwafelbacke kommt in die gerade leere Kneipe, setzt sich an den Tresen und fängt an, da noch kein anderer am Tresen ist, den Menschen dahinter vollzulabern.
Ein Beispiel gefällig:
Eine stadtbekannte Schwafelbacke, welche immer im „Tee“ ist, kommt rein, bestellt ein Bier und fängt an zu reden. Jetzt gibt es nur drei Möglichkeiten: entweder vollständig ignorieren (Vera-Variante), in der Küche verschwinden (Nina-Variante) oder es einfach ertragen (Fopper/Karsten-Variante). Der Wirt entscheidet sich, da der Abend noch jung ist, für die dritte Variante in der Hoffnung, doch noch menschliche Regungen zu spüren. Schwafelbacke erzählt laut in einem deklamatorischen Stil mit eingebauten Witzen, wo er jedesmal lacht. Der Wirt erfährt, dass Schwafelbacke nach Mainz ziehen will, dort aber die Preise sich nach dem Jahreswechsel erhöht haben und jetzt genauso teuer sind wie in Ffm. Des weiteren kommt ans Licht, dass er freischaffender Autor ist und sich für einen 1-Euro-Job gemeldet hat. Es gab ein Angebot auf der Insel am Niederräder Ufer, wo er als stellvertretender Bademeister hätte anfangen können. Hat leider nicht geklappt. Zwischenzeitlich erzählt er, wie er nach Ffm. in seine erste Wohnung gekommen ist und auf der Straße sehr viele junge Frauen gesehen hat (dabei macht er eine typische Handbewegung und zwei im hinteren Raum sitzende junge Frauen sehen leicht irritiert aus). Nebenbei erötert er noch, ob die Vowi immer so leer ist wie jetzt, den Unterschied zwischen Ethnographie und Ethnologie, seit wann er trinkt, in welchem Zustand sich seine Mutter befindet, wie seine Romane sind, wo der Wirt sich mal ein Stück Land kaufen wird, wie sein Gedächtnis funktioniert, usw. Schließlich bemerkt er, dass der Wirt immer widerwilliger zuhört und seinen „netten“ Umgang mit der Schwafelbacke jetzt bitter bereut. Dieselbige fragt nun den Wirt, ob er ihn nicht leiden könne. Der Wirt antwortet, da er ihn nur im „Tee“ und labernd kennen würde und er -der Wirt- sich auch als Titan verkleiden könne und die Schwafelbacke dann genauso halt diesen Mond zutexten würde. Der Wirt würde ganz sicher, da es auch noch um die Frage des persönlichen Alters gegangen war und was der Wirt wohl mit 40 Jahren machen wird, mit 40 nicht durch die Kneipen ziehen und die Leute hinterm Tresen vollquatschen.
The Torture never stops…

Vielleicht ist es auf dem Titan anders.
Koennen Steine auch reden?

PS:
Nicht vergessen (bei dem vielen Runtergelade) am Montag die neue Tocotronic zu kaufen, die sollen ja auch von was leben:
„Pure Vernunft darf niemals siegen“

IM Vowi