Da ich unfreiwillig zu einem Kurzurlaub bis mindestens Freitag auf einer der griechischen Inseln verweile, gibt es diese Woche keine Kleine Küche in der Vowi.
Als ich auf der Insel angekommen bin, erhielt ich einen ausgemacht freundlichen Anruf des Fremdenverkehrsamtes. Man fragte nach meiner Gesundheit, ob ich die drei Anis-Varianten der Insel probiert hätte, ob meine Familie auch im Urlaub wären
oder es sich überlegten nachzukommen. Auf meine Frage hin, warum man gerade mich anrief, wurde ohne Scham von meinem Alter gesprochen. Ich sei ja nun auch nicht mehr der Jüngste. Da seien 7-10 Tage Auszeit besser als diese ewigen Pastis-Orgien in einem mir bekannten Lokal. Den Anis als Pastis in Erinnerung, den Anis als Ouzo vor mir auf dem Tisch, den Anis als Raki gleich gegenüber auf dem Festland nicht unerreicht fern, fremdelte ich immer weniger. Die anderen schleimlösenden Varianten des Anis als Schnaps, wie Absinth oder Sambuca, interessierten mich ausnahmsweise nicht.
Und schließlich gab man mir die Abreisezeiten durch. Der frühste sei am Samstag per Schiff. Ich behielt meine Seekrankheit für mich. Nur die peinvollen Erinnerungen, dass der Sprung, am Ende der Welt in die gefährlichen Strömungen zu den vorgelagerten Inseln damals als alleiniger Ausweg erschien. Orchestriert durch das Jauchzen der Kinder bei jeder neuen Welle, die das kleine Boot spielend hoch und runter geradezu fliegen ließ.
Hier die ersten Aufnahmen aus dem fernen O. Am Ende sieht man mich trinkend, glücklich fest auf der Erde stehend, den Hafen in Sichtweite, die Seekrankheit im Nacken.