Bevor ich für ein paar Tage in Wandlitz zur Kur sein werde, war ich auf die Schnelle heute noch in der Stadt unterwegs. Ganz beschwingt vom einfachen Arbeiter im Weinberg des Herren, der ja zur Zeit in Köln die Jugend der Welt (klingt ein wenig wie die Jugendweltfestspiele 1973 in Ost-Berlin, als Walter Ulbricht starb, dies aber nicht bekannt gemacht wurde, um die Jugend eben nicht zu stören) in einer Rede sietzte. In der Stadt wollte ich einen Fußball kaufen. In meinem Kopf schwirrte also Benedikt rum und komischerweise die großen Wahlplakate der Linkspartei am Nibelungenplatz. Darauf ist u.a. ein angebrochenes Weinglas zu sehen, was in einem mir unverständlichen Zusammenhang mit sozialer Gleichheit gebracht wurde. Von soviel Demut und Gleichmacherei gepackt, fragte ich zuerst im Hertie (heute Karstadt ?) und später in der Sport-Arena:
„Guten Tag! Haben Sie einen Fußball, der nicht von chinesischen Kindern genäht wurde?“
Im Hertie war die Antwort:
„Hatten wir mal. Sind aber alle. Aber nehmen sie sich doch einen anderen. Genäht sind sie ja nun doch schon.“
In der Sport-Arena war die Antwort:
„Nein, haben wir nicht. Ist aber wirklich schrecklich, dass es so was in der Welt noch gibt.“
Mit einem Halleluja und einem Der Kampf geht weiter auf den Lippen kaufte ich eine Ballpumpe und werde meinen alten Fußball mit nach Wandlitz nehmen.
Zu Hause wurde ich im Internet bei der gepa fündig. Dort kann man Transfair-Fußbälle bestellen. Die meisten Bälle kommen übrigens aus Pakistan. Da blickt doch keine Sau durch…
Ich muss los. Der Tatra wartet schon. Nach dem Sieg gegen Nürnberg melde ich mich wieder.
IM Vowi