Generationsübergreifendes Weizentrinken:
Irgendwann letzte Woche nach Mitternacht saßen an zwei Tischen jeweils drei Leute. An dem einen scharmüzelten Vater und Sohn, moderiert von einem blonden Engel, die sich als WG-Nachbarin des Sohnes outete. Sohn studiert, Vater zu Besuch aus dem tiefen Süden, einen Dialekt zwischen Bayrisch und Schwäbisch sprechend. Vater erklärt dem Sohn und immer mehr dem blonden Engel, wo es lang geht im Leben. Sohn erhebt Einspruch, hört aber auf den Vater. Blonder Engel schwebt, wie sollte es anders sein, drumherum und mahnt dann zum Aufbruch.
Nebenan sitzt die gleiche Generation wie der Vater am Nachbartisch und diskutiert die Zukunft bis zur Rente. Vom vorrausschauenden Sparen bis zum kurzweiligen Anders-Machen ist die Rede. Der eine läuft und gibt dabei Ratschläge, wo es guten und weniger guten Belag gibt. Seinem Gegenüber ist es egal. Sie läuft einfach, egal wo. Die Unvernüftige schließlich mahnt zum Aufbruch: der Hund muss noch ausgeführt werden.
Kann man sich zu viert unterhalten, wenn man betrunken ist? Küssen geht noch, selber schwafeln geht auch noch, der Rest geht nicht mehr!
Was tun?
-Ein gepflegter, leicht angetrunkener junger Mann weit nach Mitternacht-
„Hallo! Ich war gerade im Bahnhofsviertel, ein wenig um mich… zu vergnügen. Dabei hat mich eine der Damen, mit der ich auf dem Zimmer war, beklaut und noch angefangen rumzuschreien und alle meine Sachen aus dem Zimmer geworfen. Zwar habe ich jetzt noch eine Geldkarte, aber sie kann ich erst benutzen, wenn die Bank geöffnet hat. Meine EC-Karte ist weg. Ich hatte noch 20,- Euro in meiner Hosentasche, aber -er zeigt die leere Hosentasche- da ist jetzt ein Loch drinne. Irgendwie haben sie mir im Puff oder sonstwo alles weggenommen. Und jetzt bin ich hier her nach Bockenheim. In dieser Straße wohnt eine alte Freundin und ich dachte sie könnte mir weiterhelfen. Aber sie macht nicht auf oder ist nicht da. Ich wohne nämlich in H. Vorher war ich in Wiesbaden. Aber jetzt habe ich einen neuen Job und brauche 14,30 Euro, um nach Hause zu kommen.“
„Konntest Du niemanden anrufen, der dich abholt?“
„Nein ich kenne noch nicht soviele in H. und aus Wiesbaden würde niemand kommen. Mein Nachbar ist nicht da und der andere Nachbar – es ist ein kleines Haus, in dem ich wohne- ist ein alter Mann. Ich kenne noch den türkischen Gemüseladen, wo ich immer einkaufe. Aber sonst bin ich da noch allein. Ich arbeite selber manchmal in der Gastronomoie im Service. Hatten Sie einen schönen Fasching?“
„Nö!“
„Ich frage ja nur ungern, könnten Sie mir die 14,30 Euro leihen? Ich bringe sie auch morgen gleich wieder zurück. Ich hinterlasse ihnen auch meinen Ausweis! Ohne Fahrkarte will ich nicht fahren, wenn ich erwischt werde, schmeißen die mich an der nächsten Station wieder raus.“
„Ich habe in sieben Jahren bisher vielleicht vier oder fünf Leuten Geld geliehen und schon die traurigsten Ausreden gehört, aber noch nie das Geld wiederbekommen.“
„Ach so! Das ist schade! Dies habe ich nicht gewusst! Wollen sie eine Zigarette?…“
Wie ging die Geschichte weiter? Lieh der Wirt das Geld oder bugsierte er den späten Gast mit einer Kopfnuss ins das kalte Frankfurt? Was taten der bekannte bayrische Professor und ein ehemaliger Exkommolitone, die ebenfalls anwesend waren? Mehr dazu und noch viel mehr in der Volkswirtschaft.
Das zweite diesjährige Doppelkopf-Turnier findet nächsten Samstag (6. März) ab 18.00 Uhr statt. Bitte gebt Bescheid, ob Ihr mitmachen wollt!
IM Vowi