In einem Land vor unserer Zeit
„In einem Land, was es nicht mehr gibt“
heißt ein neuer Kino-Film, der im Sommer 1989 in der DDR spielt. Darin wird die Geschichte einer sehr jungen Frau erzählt, die, ganz Kind ihrer Zeit, den damaligen staatlichen Zwängen hinterfragt. Sie wird zufällig fotografiert, als „Mannequin“ entdeckt, um wenig später in der einzigsten DDR-Modezeitschrift abgelichtet zu werden. Der politische Strudel der letzten Monate der DDR ist allgegenwärtig. Der Film versucht die DDR anders zu erzählen. Der persönliche Alltag steht neben einer dem real existierenden Sozialismus nicht zugetrauten Modernität gegenüber. Der Alltag, die Nischen des Alltages und die Nischen bestimmter sozialer Gruppen, welche relativ unabhängig von staatlichen Gesetzen existierten, sind die Hauptorte der Erzählung.
Auf dem Filmplakat und einem Standfoto steht und sitzt die Protagonistin des Filmes im bauchfreien Oberteil.
Daran konnte ich mich gar nicht erinnern, dass die „Mädels“ so rumgerannt sind, fiel mir, sofort in die alte ossische Denke zurückverfallend, ein. Hatte ich vielleicht übersehen oder vergessen. Ich fragte meine Frau. Sie hätte damals so was nicht getragen. Und ihres Wissens kam dies erst später in den 90er auf, meinte sie. Auf DDR-Modefotos aus dieser Zeit fand ich im Netz keine Betätigung. Auf den Fotos, die ich aus dieser Zeit habe, ebenso wenig. Das unten stehende Foto einer „Fete“ zum Ein- oder Auszug, deshalb konnten die Wände bemalt werden, ist um 1986 oder etwas danach aufgenommen und zeigt innerhalb der Gruppe drei junge Frauen, die nichts Bauchfreies angezogen hatten. Kann Zufall sein, kann sein, dass der Film besonders modern sein wollte, kann aber auch sein, dass man die gefühlt so angestaubte Langeweile der DDR mit „Zeitgeist“, wegzuretuschieren versucht. Dieser wirkt aktuell zeitlos, weil alle es genau so heute tragen oder irgendwie so aussehen könnten. Und schon könnte ein Interesse geweckt sein.