Schön ist, daß der Fußball jetzt vorbei ist. Es war beeindruckend und natürlich auch beängstigend, wieviele Gäste schon weit vor der Dunkelheit ihr Pensum mit Freuden begrüßen. Und der Höhepunkt waren sicher die Deutschlandspiele. Hier floß der Schnaps und der Saure in Strömen, hier stolperte ein vollkommen Betrunkener an seinem jüngeren Schützling vorbei, hier wurde Liedgut nicht gesungen, sondern gebrüllt.
Fazit: hier bin ich glücklich – hier will ich sein.
Als Olli Kahn ohnmächtig im Waldstadion lag, in meiner Erinnerung beim aktuell letzten Spiel der Eintracht gegen die Bayern, tobten viele im Block vor Freude und belegten und beschimpften ihn, wie immer, nach Strich und Faden. Heute ist er unser Olli, der unsere Mannschaft anführt und alle freuen sich.
Fazit: meine Fahnlein häng‘ ich in Wind und freu‘ mich, wie ein Kind.
Jonathan der sächsische Juniorchef sah das Finale zu Hause. Nach den Gegentoren hielt er sich die Ohren zu, um nichts mehr von brasilianischen Angriffen zu hören, beschimpfte den Schiedsrichter, der Michael Ballack die zweite Gelbe Karte gegeben hat. Nach dem Spiel weinte er bitterlich und war kaum zu beruhigen. Nur die dennoch statt findende Feier auf den Straßen konnte ihn beruhigen. Meine Fahnen-Antiphatie konnte er überhaupt nicht verstehen und schlug vor sie mit DDR-Elementen zu schmücken, um sie mir bekannter zu machen.
Fazit: auch Verlieren, muß gelernt werden.
Ich mußte mir auch ganz hinten eine Träne wegwischen, als ich die Jungs -nur im Fernsehen- bei dem überschäumenden Empfang zugeschaut habe. Eigentlich wäre ich auch gerne dabei gewesen.
Fazit: nur Mut lieber Wirt die nächste WM kommt bestimmt.
IM Rudi