Die Verliererversion.
Die Scherben von gestern werden aufgekehrt und weiter geht’s.
Als Eintracht-Fan bin ich immer in stiller Hoffnung, allerdings mit schwankenden, teilweise blasphemischen Glaubensbekenntnissen. Ohne Beichtstuhl seufze ich diese dem Fußballgott und seinen Engeln entgegen. Der da oben hört sich das alles recht gleichmütig an. Er kennt seine Gemeinde. Die Strenggläubigen mag er natürlich mehr. Ein wenig zaudern oder hadern dürfen allerdings alle. Nur wenn eines seiner Gebote missachtet wird, dann straft er durch eine Niederlagenserie, Abstiege oder Insolvenz. Oder aber, er schickt einen Engel, der den womöglich vom Glauben Abfallenden mit strengen Worten an sein Bekenntnis erinnert. Hier in der Kneipe, ich war dabei, ist dies in Form des Wirtes letztens wirklich passiert. Auf einmal aus dem Nichts, mahnte er, vehement einem anderen gegenüber, der gerne das Spiel und die Laufwege unserer Mannschaft sehr kritisch sieht, das sprichwörtliche Bekenntnis zum Glauben gerade im Zweifel nicht zu verlieren, an.
Was wird ein Zweifler, Meckerer, Pessimist, welcher selbst das Glück für ein Augenaufschlag des Teufels hält, gestern in Minute 56 gedacht haben…