Jeder fünfte Bockenheimer kommt nie in die Volkswirtschaft, wie eine neue Studie zeigt. Er geht aber auch nicht ins Birkenstämmchen oder in den Prof. Untergang. Vielleicht ist er Antialkoholiker, Mitglied der Anti-Raucher League, Fußballhasser, Nouvelle Cuisine-Liebhaber, oder er bleibt lieber zu Hause. Weitere 38% der Bockenheimer kommen einmal, 27% kommen zweimal und 15% (ihr, liebe Leser) kommen mindestens drei mal im Monat in die Volkswirtschaft. Die restlichen 7,8% meiden die Volkswirtschaft. Landsmannschaftlich gesehen kommen unsere Bockenheimer ÖsterreicherInnen am häufigsten in die Vowi. Es sind 23% unter ihnen, die mindestens dreimal im Monat unser Haus besuchen.
Vorgestern war ich mit dem Großmaul IM Vowi in der Metro. In der Obst- und Gemüse-Abteilung rümpfte er die Nase und mokierte sich lauthals, wie man jetzt im Winter ernsthaft Tomaten, Erbeeren oder gar Weintrauben kaufen kann. Dabei fiel sein Blick auf einen Mann, der eine ganze Palette der roten Früchte auf seinen Einkaufswagen schaufelte. Schlagartig wendete sich mein Wirt und Gebieter ab und schleifte mich zur Fleischabteilung. Mittlerweile leuchtete sein Kopf genauso rot wie eine Tomate. Auf meine Frage, was denn los sei, stammelte er, dass dies Herr Kronberger sei – der Chef und einer der drei Bäckermeister der gleichnamigen Bäckerei und Konditorei im Frankfurter Nordend in der Vogelsbergstraße, die IM Vowi wohl jeden Tag beehrt, um sich dort ein Baguette und ein glasiertes StreuselstŸck oder einen Puddingplunder zu kaufen. Auch IM Vowi hat sich womöglich schon einen Dänisch Plunder, der mit Erdbeeren garniert wurde (und gekauft in der Metro), in seinen Mund gestopft. Als wir dann Pommes und den Rest unseres Einkaufes ins Auto einluden, sahen wir, wie Herr Kronberger die Erdbeeren in seinen Porsche verstaute. Ich lächelte Im Vowi an und sagte zu ihm, ein Glück, dass Dein Kangoo einen größeren Kofferraum hat als der kleine 911 vom Herrn Kronberger.
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