Küchenkabinett

Der Staatsminister A. im Küchenkabinett der Volkswirtschaft macht sich so seine Gedanken, wie das denn nun so wird, mit der A. und dem E., der H. und dem O.:
Viel Trinken, viel Essen, viel Reden und manchmal ein rein taktisches Schweigen:

„M., den man soeben mit dem üblichen Zeromoniell eingeführt hatte, saß bereits zwischen zwei Staatsräten auf der Bank der Regierungsvertreter, einer Art riesiger Mahagonilade, die unten vor dem Präsidiumstisch aufgestellt war, genau dort, wo früher die nun abgeschaffte Rednertribüne gestanden hatte. Seine breiten Schultern sprengten fast seine Amtstracht aus grünem Tuch, die am Kragen und an den Ärmeln überreich mit Gold bestickt war. Das Gesicht dem Saal zugewandt, das dichte ergraute Haar über die viereckige Stirn gescheitelt, versteckte er seine großen Augen hinter schweren stets halbgesenkten Lidern; und seine große Nase, seine sehr fleischigen Lippen, die langen Backen, auf denen seine sechsundviertzig Jahre keine einzige Falte eingezeichnet hatten, waren von abstoßender Gewöhnlichkeit, die nur hin und wieder blitzartig von einer Schönheit der Kraft verklärt wurde. Angelehnt, das Kinn im Frackkragen, saß er ruhig da, mit gleichgültigem, ein wenig müdem Ausdruck, und schien niemanden zu sehen.“