Wählen

Die Vowi wählt!
Sonntag, 11.09.05, 20.00 Uhr

Vier Gäste erklären, wen sie wählen bzw. nichtwählen werden.

Sozialismus oder Tod, New Balance oder Puma, Fleisch oder vegetarisch, fahren oder laufen, Ulrike oder Veronika, Wählen oder Nichtwählen, Ford oder Renault, Atomkraft oder Windkraft, Apple oder Windows, Neubau oder Altbau, Duschen oder Sprayen, Lesen oder Schlafen, Lila oder Pink, Heavy oder Metal, Marzahn oder Reudnitz, Operette oder Rockoper, Margarine oder Butter, Lebensversicherung oder mal sehen, Zahnarzt oder Schmerzen, Jan Ulrich oder Doping, Eintracht oder Eiskunstlauf, Käse oder Wurst, katholisch oder evangelisch, Pepsi oder Zuckerwasser, Kuli oder Füllhalter, Bayern oder Sachsen, Gefüllter Puddingplunder oder glasiertes Streuselstückchen, Neil Young oder gar nichts, Junge oder Mädchen, Kartoffeln oder Reis, Spaghetti oder was weiß ich…

Du hast die Wahl in der Vowi!

Die Vowi wählt!
Sonntag, 11.09.05, 20.00 Uhr

Das war natürlich alles ganz anders -gestern zum Fernsehduell zwischen G. und A.-, als es im Wahl-Blog vom ZDF beschrieben steht:
ZDF-Blog (nicht mehr im Netz auffindbar)
von gestern live aus der Vowi:
Die drei Blogger rauchten in drei Stunden einen Aschenbecher voll, tranken sieben Pils und zweieinhalb Apfelsaftschorlen. Der Fotograf machte mehr als zehn Fotos aus den unterschiedlichsten Perspektiven und war auf der Suche nach Tabak. Karsten quakte sie voll und ließ sich weder von kommenden Gästen noch von anderen bei seinen leckeren Spaggies Bolognaise stören. (Außerdem duzt er als Wirt aus pädagogischen Gründen jeden, der gleich alt aussieht, nach Langzeitstudent ausschaut oder wie ein Mitglied bei Tocotronic wirkt.) Nach dem Duell fragte ein Blogger vier Anwesende, wovon zwei gute Bekannte und einer unbekannt waren. Der letzte gehört zum Bockenheimer e.V. Der alltägliche Wahnsinn. Inhaltlich war nichts zu hören, da der Ton vom Fernseher recht laut war, weil am Tresen auch während des Duells munter weiter geschwatzt und gekichert wurde. Gewürzt wurde das Ganze noch durch vier Engländer, die fragten, ob die Wahl was mit Frankfurt oder mit Deutschland zu tun hätte, Tony Blair als Muppet und Bastard von Dschortsch Dabbelju betitelten und Ken Livingstone, den OB von London als W… beschimpften.

PS:
Soll man darüber lachen oder weinen:
MARZAHN.
Los Angeles wäre nachvollziehbar gewesen, weil er dort starb. Auch Baltimore hätte es sein können, weil er dort geboren wurde. Aber ausgerechnet Marzahn? Ab dem kommenden Jahr soll eine kleine Straße im Osten Berlins den Namen der Rocklegende Frank Zappa (1940-1993) tragen. Über diesen Antrag der PDS (unfaßbar IM Vowi) wird jetzt in den entsprechenden Gremien des Bezirksparlamentes von Marzahn-Hellersdorf beraten. Im Sommer 2006 könnte die Straße 13 umbenannt werden.
Vermutlich würde es Zappa gruseln, könnte er seine Straße sehen. Denn sie ist unbedeutend, hässlich und langweilig. Das Sträßchen ist gerade mal 400 Meter lang, es hat noch nicht mal eine Asphaltdecke, sondern Betonplatten wie früher häufig auf den Ost-Autobahnen. Das geschäftliche Leben reduziert sich auf einen Discount-Markt, der vormittags wenig Kundschaft hat, und auf eine Autowerkstatt, für die der RTL-Rennexperte Kai Ebel Werbung macht. Dazwischen heruntergekommene neungeschossige Plattenbauten, Bürogebäude aus DDR-Zeiten, die zum großen Teil leer sind. Weiter hinten k Haus kommt. So heißt das Gebäude, das früher vom Filmhersteller Orwo genutzt wurde. In diesem Haus entstand auch die Idee, der Straße den Namen Frank Zappa zu geben. Und an dem Orwo-Haus dürfte Zappa seine Freude haben. Denn dort wird Musik gemacht, experimentierfreudig, provokativ, identisch. 600 junge Musiker haben im Orwo-Haus ihre künstlerische Heimat gefunden. In der Kantine läuft jeden Tag ein Zappa-Video, sagt André Szatkowski, Schlagzeuger der Gruppe Freak-A-Delic. „Als Musiker stößt man irgendwann automatisch auf Zappa“, sagt er. „Er war Rocker und wir sind ein rocklastiges Haus.“
Bei der Namensfeier sollen Zappas Söhne dabei sein. Open-Air-Konzerte sind geplant. Und die Orwo-Haus-Musiker treten mit Zappa-Stücken auf. Künftig, sagt Szatkowski, soll es jedes Jahr so ein Festival geben. Vielleicht nennen sie es dann auch Zappa-Festival.

aus der Berliner Zeitung (2005) (nicht mehr im Netz auffindbar)
Deutsche Welle (2005)
Tagesspiegel (2007)
Orwohaus in der Frank-Zappa-Straße 19 (2024)

IM Vowi