Die Hundewirtschaft

Die Hundewirtschaft – eine Fabel:

Ein großer dicker Hund (ein wenig wie Tassilo bei Strizz, nur gefährlicher) kommt in die Hundewirtschaft. Drinne schlecken mehrere Hunde ihr Bier und bellen freundlich. Der große dicke Hund fängt sofort an zu knurren und fordert von den anderen Hunden Unterwerfung. Keiner rührt sich. Ein leicht ergrauter, erfahrener Hund weist den großen dicken Hund zurecht, dass, wenn er nicht augenblicklich seinen Schwanz einklemmt, er den Jäger anbellt und der würde ihn, da der große dicke Hund in einer anderen weit außerhalb befindlichen Hundehütte geboren wurde, wieder dahin schicken.
Der große dicke Hund knurrt noch mehr und lässt die anderen Hunde durch sein lautes Organ nicht zu Wort kommen. Nun schaltet sich ein zottliger Hund ein, bei dem sich Hunde in der Hundewirtschaft leckere Knochen, Wasser, aber auch Bier oder Apfelsaft erwinseln können. Der zottlige Hund, welcher zu Beginn des Streites an einem anderen Platz war, um zu schnuppern und um abzukassieren, versucht zu schlichten und ermahnt den großen dicken Hund, jetzt Ruhe zu wahren, denn er belle pausenlos und der zottlige Hund könne dadurch seine Stammhunde am Tresen nicht befragen. Der ergraute, erfahrene Hund hat immer noch das Hundefon in der Hand und gibt an, den Jäger zu rufen. Die Situation bedarf der Klärung.
So stellt sich der zottlige Hund zwischen den großen dicken Hund und den Ausgang der Hundewirtschaft. Der große dicke Hund knurrt und bellt weiter, und der graue, erfahrene Hund bellt zurück. Der zottlige Hund stellt zu seinem Bedauern fest, dass der große dicke Hund ohne Grund, vielleicht aus einer Laune heraus, angefangen hat, am Kampfttag der Hundeklasse zu provozieren. Er will der König sein. Aber an diesem Tag, der auch ein Tag der Brüderlichkeit zwischen den unterdrückten Hundeklassen sein soll, kann man dies nicht durchgehen lassen und sich winselnd zurückziehen – vor allem wenn es keinen Grund hierfür gibt. Der zottlige Hund lässt, nachdem er bemerkt hat, dass ein friedliches Schwanzwedeln nicht möglich ist, den großen dicken Hund seiner Wege ziehen. Er gibt ihm allerdings keinen Napf mit, welchen er ursprünglich erwinseln wollte. Beim Verlassen der Hundewirtschaft ruft der große dicke Hund dem zottligen Hund noch nach, dass er theoretisch für diese Respektlosigkeit des zottligen Hundes an ihm, seine Schnauze blutig zwischen die Türangeln hängen würde. Aber eben nur theoretisch.

Was lehrt uns diese Fabel:
Alles hat seine Grenzen!
Die Hunde bellen – die Karawane zieht weiter.
Zwischen Theorie und Praxis klafft fast immer ein Loch – gerade am 1. Mai!

Fr. Luka