Verlustanzeige: Tätärä

Ich wollte nicht, sollte aber.
Hab’s versucht – ging nicht, wird niemals gehen, geht einfach nicht.
Besser bin ich gegangen aus so einem Leben,
um nicht genauso zu werden, wie die,
weil keine Hoffnung auf Besserung bis heute.
Noch heute wird dieses Damals
im Geist der Zeit alttestamentarisch verbogen
oder die Tätärä als Workgroup schreibender ArbeiterInnen evaluiert.
Speiübel wird mir, ach was: es kotzt mich an
Immer noch nach all den Jahren,
Ich kann’s nicht vergessen!
Ich will nicht vergessen und Euch vergeben!

Dann lieber beim Klassenfeind. Mit Verlustanzeige.
Jetzt bin ich Deutsch-Deutscher, kein Bürger der Deutschen Demokratischen Republik
und Generalsekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands.
Ihr Dokument, ein zwei Scheine oben drauf, der Rest findet sich im Kapitalismus .
Gibt da ja ein paar Knallfrösche mit denen ich kann, dachte ich. Läuft!

Doppelt vertrieben haben die mich da drüben
– hatte ich das schon gesagt? -.
Kein zuhause, keine Träume:
oben und unten, Basis und Überbau, Sein und Bewusstsein bleiben Gespenster.
Aus war der Traum, den sie als Alptraum-Parade abhielten.

Nach all den Jahren gratuliere ich mir zum Jahrestag!
Lieber hier als dort verzweifeln,
den alt wäre ich unter so viel Zentnern Schutt nicht geworden.
Begraben hätten sie mich
unter den Klassikern,
verwest durch die ewigen Wahrheiten.
Und mein Seelchen wäre auferstanden
Auferstehen? Nur wohin?

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