Wer es sich nicht vorstellen kann, es vergessen, es nie interessiert, es nie geglaubt hat oder einfach zu jung ist, wie es Drüben, im Osten, in der Zone, in der Tätära, in dem Drecksland, im Arbeiter und Bauern Paradiesso war, kann sich jetzt im Kino den Film „Lieber Thomas“ ansehen. Es ist die Lebensgeschichte des Schriftstellers und Filmemachers Thomas Brasch. Ein charismatischer Typ, aus einer untypisch typischen DDR-Familie, dessen Eltern und Geschwister das „Leben“ in der DDR im wahrsten Sinne ausgelöffelt haben. Ob es geschmeckt hat, darüber gehen die Meinungen auseinander. Neben der sehr interessanten (neudeutsch spannenden) Figur des Künstlers Thomas Brasch, erzählt der Film, wie er mit Druck, Repression, Verratsvorwurf, Vertreibung, moralischen Dilemma und Verlust der Heimat umgegangen ist. Im Bewusstsein dabei zu scheitern, lieber zu viel als zu wenig „zu leben“, im Zweifel mit Drogen, balancierte er im Schneckentempo, meistens aber im Galopp, durch sein Leben.
Trailer Lieber Thomas
Lebensgefährtin und Stieftochter lesen Brasch
Thomas Brasch erhält den Bayerischen Filmpreis 1981 mit mittleren Eklat und Franz Josef Strauß